Eine Ausstellung von Max Bill im Museum für Moderne Kunst in São Paulo im Jahre 1951 und die anschließende erste Biennale in São Paulo sind so etwas wie der Anfangspunkt für die Konkrete Kunst in Brasilien. Eine ganze Reihe von Künstlern, die sich von der abstrakten Malerei absetzen wollen, setzen sich mit den Ideen von Max Bill im Anschluss an diese Ausstellung und die Biennale auseinander.
Erst wenige Jahre zuvor wurden die wesentlichen Museen für Kunst in Brasilien eröffnet, so das Kunstmuseum in Sao Paulo (Museu de Art MASP) 1947 oder die Museen für Moderne Kunst in Sao Paulo (Museu de Arte Moderna MAM) und Rio de Janeiro (Museu de Arte Moderna MAMRIO) ein Jahr später 1948. Die ersten Gallerien für moderne Kunst wurden ebenfalls erst in diesen Jahren in den beiden Metropolen eröffnet – die erste 1946 in Sao Paulo.
Im Anschluss an Max Bill’s Ausstellung findet 1951 die erste Biennale in São Paulo statt, die – beeinflusst durch die Ausstellung zuvor – abstrakte Werke brasilianischer Künstler zeigt, darunter Werke von Waldemar Cordeiro, Kazmer Fejer, Luiz Sacilotto und Ivan Serpa.

Plakat zur ersten Biennale in Sao Paulo im Jahre 1951
Sieben Künstler gründeten dann 1952 die erste bedeutende Gruppe konkreter Künstler: die Grupo Ruptura in São Paulo. Waldemar Cordeiro ist dabei der Theoretiker der Gruppe. Er stellt die wesentlichen Thesen im Manifest der Gruppe zusammen, dass mit der Gründung veröffentlicht wird und von sieben Künstlern unterzeichnet ist, darunter neben Cordeiro auch von Kazmer Fejer und Luiz Sacilotto. Zeitgleich entsteht in Rio de Janeiro die Gruppe Frente um Ivan Serpa.
Die Konkrete Kunst ist damit endgültig in Brasilien angekommen.
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