Im letzten Blogeintrag habe ich über die Künstlergruppe Allianz geschrieben, die 1937 gegründet wurde. Die Gruppe besteht im wesentliche aus dem „harten Kern“ der Zürcher Konkreten und damit steht auch die Künstler und Werke der Konkrete Kunst im Mittelpunkt der Gruppe. Allerdings sind auch Vertreter anderer Richtungen zu finden, wie etwa Vertreter des Kubismus, der Surrealismus und natürlich auch des Konstruktivismus, der in der Schweizer Kunst Mitte des letzten Jahrhundert eine starke Position inne hat. Gerade diese Mischung der Kunststile und die konsequente Führung der Gruppe durch Leo Leuppi – Gründer und Präsident der Allianz bis 1954 – und Richard Paul Lohse – Mitbegünder der Allianz – macht die Gruppe so bedeutsam.
Leo Leuppi hat bereits 1934 eine Künstlergruppe für abstrakte und surreale Kunst ins Leben gerufen: die Groupe Suisse Abstraction et Surréalisme. Die Künstler der Gruppe stellt er dann auch der breiten Öffentlichkeit im Rahmen einer Ausstellung „Zeitprobleme in der Schweizer Malerei und Plastik“ vor, die er 1936 mit dem Kunsthaus Zürich organisiert. Viele dieser Künstler finden sich später wieder in der Allianz.

Titelseite des Katalogs zur Ausstellung „Zeitprobleme in der Schweizer Malerei und Plastik“, 1936, Kunsthaus Zürich
Durch die Zusammensetzung aus konkreten Künstler der Zürcher Schule der Konkreten und aus surrealen und abstrakten Künstlern der Groupe Suisse Abstraction et Surréalisme entsteht eine heterogene Künstlergruppe, die nachhaltigen Einfluss auf die modernen Kunst in Schweiz ausübt. Bis 1954 die letzte Ausstellung der Allianz stattfindet – wiederum im Kunsthaus Zürich – und sich die Gruppe auflöst, sind die Mitglieder über viele Jahre in zahlreichen Ausstellungen präsent und publizieren eine eigene Zeitschrift „abstrakt konkret“, um die Öffentlichkeit über ihre Kunstaktivitäten zu informieren.
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