Marcel Alocco ist ein französischer Künstler, der nach einem Literaturstudium zunächst im Geiste der Fluxus Bewegung beginnt, Arbeiten aus verschiedensten Materialien anzufertigen. Mitte der sechziger Jahre entstehen erste Werke aus Bettlaken, wenig später beginnt er Kunstwerke zu weben. Später nutzt er immer wieder auch Frauenhaare für diese Webereien. Ende der sechziger Jahre kommt er zur Surfaces/Supports Gruppe und übernimmt deren Ideen der Auseinandersetzung mit Bildträgern und Bildoberflächen für seine Werke.

Ab Mitte der siebziger Jahre werden mehr und mehr seiner Werke zu Patchworkbildern. ‚Fragments de La Peinture en Patchwork‘ – so der Titel der Werkreihe – untersucht die Möglichkeiten von Patchwork als Ausdrucksform. Bemalter Stoff wird zunächst zerrissen, dann neu zusammengesetzt wieder vernäht und mit weiteren Farben behandelt. Später überträgt Marcel Alocco die Vorgehensweise auf Leinwand, die er ebenfalls zerreißt oder zerschneidet und neu zusammensetzt. Anfang der achtziger Jahre schließlich entwickelt er die Technik des ‚Abwebens‘ (‚détissage‚). Er löst eine bestehende, bemalte Leinwand auf in dem er sie ‚abwebt‘ und somit eine gewünschte Transformation des Bildes stattfindet. Die Erforschung der Ursprünge der archaischen Techniken des Webens führen Marcel Alocco dazu, mit Frauenhaaren als Webmaterial zu experimentieren. Mitte der neunziger Jahre entstehen ‚Malereien‘ aus Frauenhaar, das gleichzeitig Träger und Farbe von feinen Miniaturwebereien ist.

Neben der Kunst bleibt Marcel Alocco der Literatur verbunden und veröffentlicht, neben einigen Romanen auch Gedichtsammlungen und viele Essays und Artikel, die sich mit Kunst und Kunsttheorie befassen. 1999 beschließt er gar, zunächst für einige Jahre ganz auf die Kunst zu verzichten und widmet sich fortan dem Schreiben und Illustrieren.

Hier noch der Link zur Webseite des Künstlers mit Bildern einer ganzen Reihe seiner Werke und viele weiteren Informationen: Marcel Alocco