Nach dem Abstecher zu den digitalen Angeboten in Zeiten der Pandemie, jetzt wieder zurück zu meiner kleinen Vorstellungsrunde polnischer konkreter und modernen Künstler:
Leon Tarasewicz ist einer der bekanntesten zeitgenössischen Künstler in Polen. Nach einem Studium an der Akademie der bildende Künste in Warschau in den frühen achtziger Jahren, ist er dort heute als Dozent tätig. Leben und arbeiten tut Leon Tarasewicz allerdings in seinem kleine Heimatdorf bei Gródek kurz vor der weißrussischen Grenze in der abgelegenen Woiwodschaft Podlachien im Nordosten Polens.

Die ihn dort umgebenden Landschaft seiner Heimat dient ihm als wichtige Inspirationsquelle für seine Kunst. Aber trotz seiner starken Identifikation mit dem Heimatort und der ihn umgebenden Landschaft hat Leon Tarasewicz seine Idee der Malerei als streng visuelle Form systematisch beibehalten und alle Spuren der Herkunft seiner Werke immer beseitigt. Es sind keine Abbilder seiner Heimat, sonder Abstraktionen der Natur an sich, beispielsweise oftmals abgeschnittene Baugruppierungen.

Die von der Natur beeinflusste Struktur des Gemäldes wird zunehmend zu einem Raum für ein bezauberndes, sinnliches Spiel mit reinen, intensiven Farben, die in regelmäßigen Streifen oder kleinen Flecken aufgetragen werden. Der Glanz, das Flackern und der Überschwang der oft sehr kontrastreichen Farben seiner Werke, ähneln den Werke der französischen Postimpressionisten.

Einige Werke mit dem oben dargelegten Naturbezug finden sich bei WikiArt. Eine sehr ausführliche Einführung in das Leben und Werk des Künstlers findet sich auf der englischsprachigen Webseite culture.pl: Leon Tarasewicz