Auch Charlotte Posenenske ist Teil der derzeitigen Ausstellung konkreter Künstlerinnen im Kunstmuseum Stuttgart und dies obwohl die Künstlerin eigentlich eher dem Minimalisten zugerechnet wird. Charlotte Posenenske ist vor allem für ihre minimalistischen, konkreten Skulpturen bekannt.
Charlotte Posenenske wird 1930 in Wiesbaden als Tochter eines jüdischen Vaters geboren, der 1940 aus Angst vor Verfolgung Suizid begeht. In eienm Versteck in Wiesbaden überlebt sie die Verfolgung der Nationalsozialisten. In den frühen 1950er Jahren studiert sie bei dem Maler Willi Baumeister an der Stuttgarter Kunstakademie und arbeitet anschließend als Kostüm- und Bühnenbildnerin für Theater in Lübeck und Darmstadt. Mitte der fünfziger Jahre 1956 wendet sich Charlotte Posenenske erneut der Malerei zu.
„Ab 1965 beginnt sich Posenenske zunehmend für konzeptionelle Arbeits- und Produktionsmethoden zu interessieren. Sie beschäftigt sich mit „Plastischen Bildern“ – dreidimensionalen, gewölbten oder gefalteten Papieren und Blechen. Sie entwickelt sie zu modularen skulpturalen Einheiten weiter, die eine massenhafte industrielle Fertigung ermöglichen. Mit den Reliefs der „Serien A“, „B“ und „C“, den „Vierkantrohren D“ und „DW“ sowie den „Drehflügeln Serie E“ entsteht zwischen 1966 und 1968 in nur zwei Jahren Charlotte Posenenskes Hauptwerk. Um die kommerziellen Mechanismen des Kunstmarkts zu unterwandern, legt sie fest, dass die „Serien B“ bis „E“ in unbeschränkter Auflage produziert und zum Selbstkostenpreis verkauft werden.
Trotz ihres unmittelbar bevorstehenden internationalen Durchbruchs ringt Charlotte Posenenske zunehmend mit der gesellschaftlichen Relevanz von Kunst. Im Alter von 38 Jahren gibt sie ihre künstlerische Tätigkeit schließlich vollständig auf und studiert Soziologie mit dem Schwerpunkt auf industriellen Produktions- und Arbeitsbedingungen. Sie stirbt 1985 in Frankfurt am Main.“
Die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen widmete der Künstlerin im vergangen Jahr eine große Werkschau. Auf den Webseiten der Kunstsammlung findet sich diese Einführung in das Werk von Charlotte Posenenske:
Quelle des obigen Zitates und viele weitere Informationen zur damaligen Ausstellung in der Kunstsammlung: Charlotte Posenenske
Mehr als inspirierend! Vielen Dank!
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