Vorgestern habe ich an dieser Stelle über die Analytische Malerei geschrieben und angekündigt, den einen oder anderen Künstler dieser Kunstrichtung der siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts, näher vorzustellen. Bevor ich dies tue, nochmals zur Grundlagenforschung der Analytischen Malerei: bei dieser künstlerischen Forschung werden das Zusammenwirken von Farben, Möglichkeiten des Farbauftrages, Formen und Malgründen untersucht. Oft reduzieren die Künstler den Gegenstand des Bildes auf einfachsten geometrische Formen – Streifen, Quadrate und ähnliches – oder produzieren schlicht Pinsel- oder Spachtelabdrücke.

Andere Künstler nutzen nur die Grundfarbe Weiß und verzichten gar ganz auf die Farbigkeit. Bei deren Werken steht dann einzig der Auftrag einer Farbe auf den Malgrund im Interesse der künstlerischen Forschung. Einer der wichtigsten deutsche Künstler der Analytischen Malerei ist Raimund Girke. Er ist eben einer dieser Analytischen Künstler, die auf die Farbigkeit verzichten und mit der Grundfarbe Weiß künstlerische Forschung betreiben.
„Dabei ist das Weiß nicht statisch, sondern in ständiger Bewegung und Veränderung. Weiß ist so flüchtig wie schön. Weiß ist die Leere, das Nichtmaterielle, die Ruhe. Es ist Thema und Sinn von Raimund Girkes Bildern. Seine monochromatische Palette bedeutet keineswegs Beschränkung, sondern eröffnet eine eigene Welt, die sich sondieren und erweitern lässt.“
Demnächst mehr zu Raimund Girke. Das Zitat habe ich der Webseite der Galerie Swetec gefunden. Dort finden sich auch Fotos einige der weißen Werke und ein Video einer Ausstellung anlässlich des 90. Geburtstages des Künstlers: Raimund Girke