Albert Bierstadt ist ein weiterer Vertreter der amerikanischen Landschaftsmalerei, die den Grund für den Amerikanischen Realismus bereitet. Der in Solingen geborene Künstler, der seine Jugendjahre in Massachusetts verbringt, dann aber für ein Studium in Düsseldorf wieder nach Deutschland zurückkehrt, malt seine ersten Landschaftsgemälde Mitte des 19. Jahrhunderts im Alpenvorland. Die Berglandschaften faszinieren ihn und werden zeitlebens ein zentrales Thema seiner Werke bleiben. Immer wieder zieht es ihn in die Berge – in den Alpen ebenso wie später in die Rocky Mountains. Ihm zu Ehren wird übrigens später ein Berg in Colorado mit Mount Bierstadt benannt.

QS:P170,Q77132, Albert Bierstadt – A Storm in the Rocky Mountains, Mt. Rosalie – Google Art Project, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons
Nachdem Albert Bierstadt 1857 nach Amerika zurückkehrt, nimmt er an einer Überlandvermessungsexpedition teil, die es ihm ermöglicht, westwärts durch das Land zu reisen und so die Naturlandschaften des Kontinentes kennen zu lernen. Er macht dabei unzählige Fotos und Skizzen der Landschaften, die später als Studien für seine großen Leinwände in seinem New Yorker Studio verwendet werden.
Die rauen, romantisierten, nordamerikanischen Landschaften des Künstlers, die in riesigen Formaten mit einer Fülle von Details und dramatischer Beleuchtung gemalt werden, erregen die Fantasie der Kunstsammler des 19. Jahrhunderts und ihr Interesse katapultiert Albert Bierstadt an die Spitze des amerikanischen Kunstmarktes. Seine Bilder erbringen Rekordpreise und er genießt in seinen jungen Jahren enormen Erfolg und Anerkennung. Eine Reihe von jungen Künstlern setzen sich mit seinen Werken auseinander und zitieren aus seinen Landschaften. Erst gegen Ende des Jahrhunderts schwindet – mit dem Aufkommen des überaus populären Impressionismus – das Interesse an den hochdetaillierten und von warmem Licht durchdrängten Landschaften von Albert Bierstadt .
1867 heiratete er seine Frau Rosalie, mit der er einige Jahre in Nassau lebt und dort die Tropen der Bahamas malt. Der Tod seiner Frau und andere Schicksalsschläge belasten den alternden Künstler am Ende seines Lebens. 1902 verstirbt Albert Bierstadt – inzwischen von der Kunstwelt völlig vergessen – vereinsamt und mittellos in New York. Erste in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wird er wieder entdeckt und findet die Anerkennung als herausragender Künstler der sogenannten Hudson River School, einem Zusammenschluss von Landschaftsmalern, die in ihren Werken die unberührten, amerikanischen Naturlandschaften als Garten Eden der Neuen Welt verklären.
Auf einer dem Künstler gewidmeten Internetseite, sind seine Werke und weitere Informationen zu finden: Albert Bierstadt. Zur Hudson River School sei auf den lesenswerten Wikipedia-Eintrag verwiesen: Hudson River School