Vorgestern habe ich die chilenische Künstlerin Elsa Bolívar vorgestellt – neben Matilde Pérez eine der bedeutendsten modernen Künstlerinnen Chiles. Sie wird bekannt für ihre geometrischen, mathematischen Werke und bekennt sich zu den Prinzipien der chilenischen Künstlergruppe „Rectángulo“, bei der sie Ende der fünfziger Jahr Mitglied ist.
Später tritt sie der Künstlergurppe „Forma y Espacio“ bei, verlässt die Gruppe allerdings 1976 wieder, um sich von der geometrischen Malerei zu lösen. Es folgt eine künstlerische Phase, in der Elsa Bolívar sich mit Gegenständen, Natur und Landschaft befasst.

Elsa Bolívar, Las Recolectoras, 2004
(c) Museo Nacional de Bellas Artes, Santiago, Chile
Um ihre persönlichen Lebenserfahrungen auszudrücken, versucht sie Geometrie und Abstraktion von Natur und Landschaft in Einklang zu bringen. Sie erklärt einerseits die Beibehaltung des geometrischen Formalismus als persönliches Bedürfnis, an Symmetrie, Stabilität und Ausgewogenheit festzuhalten, um Gefühlen wie Unsicherheit, Angst und Skepsis zu begegnen. Andererseits will Elsa Bolivar in ihren Gemälden die Energie der Natur durch die Verwendung von Farbe – Blau als Symbol der absoluten Dunkelheit, Gelb als Symbol der Klarheit und Rot als die enthaltene Energie – reflektieren.
Oder wie sie selber sagt: „Mich interessiert nicht die Landschaft selbst, sondern die Kraft, die aus den Elementen entsteht.
Mir fehlt bei der Abbildung der Hinweis auf Millets „Ährenleserinnen“, die schon van Gogh inspirierten und dem ja offensichtlich die Frauengruppe entnommen ist.
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Mir kamen auch sofort die Ährenleserinnen in den Sinn, als ich das Bild sah – sie benennt es ja auch so, setzt es nur in ihren Formen- und Farbensprache um, wobei hier die Schwerstarbeit, die damit verbunden ist, noch besser sichtbar ist.
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