Károly Keserü – Gitter und Punkte

In meiner kleinen Reihe über konkrete Künstlern aus Ungarn, mache ich mit einem Künstler weiter, der gar nicht unbedingt als konkreter Künstler, sondern vielmehr wohl als Minimalist bezeichnet werden kann: Károly Keserü

Károly Keserü, Untitled (1304251), (XXth century series: Agnes Martin), 2013
Quelle: Artsy

Károly Keserü, geboren 1962, “ … ist bekannt für seine eher minimalistischen Arbeiten, die eine neue Herangehensweise an geometrisches Malen und Zeichnen verfolgen. Das methodische und kritische Potenzial seiner Arbeit befasst sich detailliert und nachhaltig mit dem Erbe der Moderne und der Postmoderne im digitalen Zeitalter…

Auf seiner Suche nach einem Gleichgewicht zwischen Physischem und Metaphysischem, zwischen System und Zufall lässt sich Keserü von der östlichen und westlichen Philosophie, der Volkskunst wie beispielsweise Stickerei und insbesondere der Musik inspirieren. Keserü übersetzt diese Einflüsse dann in eine kreative Praxis, die sowohl experimentell als auch transformativ ist.

Die Markenzeichen von Keserü, Graphit- und Tuschezeichnungen, basieren auf sorgfältiger und arbeitsintensiver Handarbeit. Die abstrakten und geometrischen Strukturen sind entweder in Gittern enthalten oder bestehen aus Punkten, bei denen kein Punkt mit dem nächsten identisch ist. Die Linien werden oft freihändig gezeichnet, so dass Risse entstehen und Hohlräume hervortreten. Manchmal zerstreuen sich Muster auf der Oberfläche wie Noten in einem musikalischen Improvisationswerk, nebulöse Wolken unterschiedlicher Dichte oder eine Herde undefinierbarer Cluster. Die Titel seiner XXth Century Masters-Reihe beziehen sich nicht nur auf ausgewählte Künstler wie Josef Albers und Victor Vasarely, sondern übernehmen auch deren Farb- und Bildkompositionen: Agnes Martins charakteristische horizontale Streifen, Kasimir Malewitschs schwarzes Quadrat oder Piet Mondrians Kompositionen in Rot, Blau und gelb.

Schließlich experimentiert der Künstler auch mit Werken, bei denen nur Papier selbst gefaltet, zerknittert, geprägt, gestanzt und durchstochen wird, um ein minimales und dennoch taktileres Gefühl und Design zu erzielen.“

Oft wird in seinen Werken“… das Gitter in Form einer Fadenmatrix erstellt, die in Harzschichten auf einer horizontalen Leinwand liegt. Auf diese Weise behält er die glänzende Oberfläche seiner Bilder bei und platziert dann Punkte in verschiedenen Farben auf und zwischen den verschiedenen Schichten. Die Platzierung der Punkte erfolgt normalerweise durch freie Assoziation ohne Berücksichtigung eines Plans oder einer Struktur, es sei denn, ein Stück wird absichtlich aus einem Muster abgeleitet. Die resultierenden Kompositionen können als Karten, Landschaften, technologische Pläne oder Bilder mit niedrigen Pixeln gelesen werden, bleiben jedoch im Wesentlichen abstrakt und mysteriös.

Quelle: Patrick Heide Gallery, Károly Keserü, online unter: https://www.patrickheide.com/artists/karoly-keseru/, eigene Übersetzung, aufgerufen am 29.02.2020

Mehr Informationen zum Künstler und einige seiner Werke: Károly Keserü

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