António Palolo ist ein Autodidakt, dessen Werk irgendwo zwischen Figuration, Pop-Art, geometrischer Abstraktion und Konkreter Kunst anzusiedeln ist. Er wird in den sechziger Jahren bekannt durch farbenfarbenfrohe, ungeordnete Kompositionen mit einer Vielzahl von geometrischen und abstrakten Formen. „Dieses formale Universum entwickelt sich schnell zu einer ausgesprochenen Pop-Sprache in seinen Werken, geprägt von einer Kunst, in der Comics, Hippie-Folklore und die phantasievolle Freude an primitiven Szenen im Überfluss vorhanden sind. Seine kleinformatigen Collagen stehen seinem Vorbild Robert Rauschenberg, einem der Wegbereiter der Pop-Art im 20. Jahrhundert, nahe. In diesen Collagen finden sich abstrahierende, expressive Bildelemente mit geometrischen Formen, Fragmenten aus Zeitschriften und Zeitungsausschnitten, sowie in den Massenmedien abgedruckte Figuren zusammen.

In den frühen siebziger Jahren verschwinden die figurativen Anspielungen und die Werke werden gänzlich minimalistisch, geometrisch und konkret. Immer noch sehr farbenfroh, setzen sich die Werke dieser Zeit meist aus geraden Linien und Streifen, die in regelmäßigen Rastern vertikal oder horizontal gemalt sind, zusammen. In den frühen achtziger Jahren ändert Antonio Palolo erneut den Stil seiner Arbeiten und folgt einer Neuorientierungen der internationalen Kunstszene in diesen Jahren, die durch eine Rückbesinnung auf die figurative Malerei mit expressionistischer Ausrichtung dominiert wird. Bis zu einem gewissen Grad steht Antonio Palolo der italienischen Transvanguardia nahe. Transavanguardia (jenseits der Avantgarde), in der späteren Phase auch mit Arte Cifra betitelt, bezeichnet eine Stilrichtung des Postmodernismus, die Mitte der 1970er Jahre hauptsächlich aus der italienischen Arte Povera hervorgegangen ist und deren wesentliches Kennzeichen die Verwendung von mystischen Symbolen und Figuren zum Bildaufbau ist. Die Malerei von Antonio Palolo ist in dieser Zeit von eben solchen Symbolen und mehrdeutigen Figuren durchdrungen, von einer Welt fantastischer Wesen und Krieger, die mit abstrakten Formen und manchmal turbulenten Hintergründen in Dialog treten: „Diese entmaterialisierten Körper, ohne Gesicht oder Dicke, sind die Bildelemente, die jenseits des Sichtbaren und Sinnhaften um einen kosmischen Raum aus Rätseln und Entschlüsselungen herum organisiert sind“.
In der zweiten Hälfte der achtziger Jahre kommt es erneut zum Stilwandel und Antonio Palolo besinnt sich zurück auf seine Werke der geometrischen Abstraktion und der Konkreten Phase. In den neunziger Jahren malt er wiederum Bilder mit geometrischen Formen, strengen Strukturen und klaren Farbfeldern.
Quelle der obigen Zitate ist der Eintrag zu Antonio Palolo im portugiesisch sprachigen WikiPedia in eigener Übersetzung; eine ganze Reihe von Bilder der Werke von Antonio Palolo findet sich bei WikiArt.