Jorge Pinheiro und die Fibonacci-Folgen

Der in Porto geborene Jorge Pinheiro ist einer der Mitglieder der Gruppe Os Quatro Vintes (Die vier Zwanziger). Wie die Maler Ângelo de Sousa und Armando Alves sowie der Bildhauer José Rodrigues schließt er sein Studium an der Escola Superior de Belas-Artes do Porto mit der Bestnote 20 von 20 ab.
Ausgehend von einer figurativen Arbeit entwickelt Jorge Pinheiro sich im Laufe der sechziger Jahre – insbesondere nach einer Studienreise durch mehrere europäische Länder – hin zu einer geometrischen Abstraktion. Er stellt dabei auch den Bildträger selbst in Frage, der in seinen Werken dieser Jahre unorthodoxe Formen annehmen kann und mit seinem überwiegend rechteckigen Charakter bricht. Seine Gemälde nahmen ein großes Format an, mit riesigen glatten chromatischen Oberflächen, die von elementaren, geometrischen Formen überzogen sind. In der Zeit, in der er zu den Os Quatro Vintes gehört und anschließend als Lehrkraft in der Escola Superior, entwickelt er seine Formensprache ständig weiter und interessiert sich auch für das Zusammenspiel von Farben bei der Konstruktion von Objekten mit unterschiedlichen, leuchtenden Farben.

Seine geometrisch abstrakten Arbeiten basieren auf mathematischen und semiotischen Prinzipien und sind insbesondere von der berühmten Fibonacci-Folge inspiriert, nach der sich jede aufeinanderfolgende Zahl aus der Summe der beiden vorherigen Zahlen ergibt. Das Vorhandensein von geometrischen Modulationen und Mustern mit hohem Farbkontrast kombiniert Jorge Pinheiro künstlerisch mit einer sehr gründlichen Untersuchung der Begriffe Rhythmus und Serialität, deren Formalisierung auch sein Interesse an der Musik zeigt. In späteren Jahren widmete er sich schwerpunktmäßig der Zeichnung und deren Beziehung zur Malerei und kehrt damit in vielen Werken zurück zur Figuration seiner künstlerischen Anfangsjahre. In den siebziger Jahren entstehen so ein ganze Reihe von Werken mit religiösen und mystischen Themen.

Einführung in das Werk von Jorge Pinheiro anlässlich einer Ausstellung im Museum Serralves in Porto

Eine ganze Reihe Bilder seiner Werke finden sich auf den Webseiten des Centro de Arte Moderna Gulbenkian: Jorge Pinheiro

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