Als vorläufig letzten Hard Edge Künstler in meiner kleinen Reihe möchte ich Robert Indiana vorstellen. Er steht für eine Hard Edge Richtung, die sich von Minimalismus entfernt eher der Pop-Art zuwendet. Robert Indiana ist ein wichtiger Vertreter eben der Hard Edge Richtung, wird aber durch seine Pop-Art Objekte weltberühmt. Sein vielleicht bekanntestes Werk bzw. seine vielleicht bekannteste Werkreihe: LOVE

Quelle: WikiArt, (c) FairUse
Robert Indiana wird 1928 in Indiana, als Robert Clark geboren. In den vierziger Jahren studiert er in Chicago, Main und in Edinburgh in Schottland Kunst. 1956, zwei Jahre nach seinem Umzug nach New York, lernt er Ellsworth Kelly kennen und schließt sich einer Künstlergemeinschaft an, der neben Ellsworth Kelly auch Agnes Martin, James Rosenquist und Jack Youngerman angehören und allesamt an der Südspitze Manhattans leben und arbeiten. Ende der fünfziger Jahre nimmt Robert Indiana den Namen seines Heimatstaates als seinen eigenen an.
Wie einige seiner Künstlerkollegen durchsucht Robert Indiana die verlassenen Lagerhäuser der Gegend nach Materialien und schafft skulpturale Assemblagen aus alten Holzbalken, rostigen Metallrädern und anderen Überresten des Schifffahrtsgewerbes. Die Entdeckung von Messingschablonen aus dem 19. Jahrhundert führt dazu, dass Robert Indiana bunte Zahlen und kurze, emotional aufgeladene Wörter in seine Skulpturen sowie in seine Leinwände eingearbeitet und Worte somit zur Grundlage seines neuen malerischen Vokabulars werden.
Robert Indiana erlangt schnell einen Ruf als einer der kreativsten Künstler seiner Generation und ist in einflussreichen Ausstellungen zu sehen. Obwohl Robert Indiana als ein Wegbereiter der Pop-Art anerkannt ist, unterscheidet er sich von seinen Pop-Art Kollegen dadurch, dass er wichtige soziale und politische Themen anspricht und tiefgreifende historische und literarische Referenzen in seine Werke einbezieht. 1966 markiert einen Wendepunkt in seiner Karriere: mit dem Erfolg seines LOVE-Bildes, das in einer Einzelausstellung in der Stable Gallery gezeigt worden war, wird eben dieses Wort „Liebe“ zum zentralen Thema in Robert Indianas Werk. Liebe ist für ihn ein Thema von großer spiritueller Bedeutung. Er experimentiert fortan mit Komposition aus gestapelten Buchstaben in einer Reihe von Werken, und als eines seiner LOVE-Motive 1965 vom Museum of Modern Art in New York für seine Weihnachtskarte ausgewählt wird, durchdringt das Motiv schnell die breitere Populärkultur und wird zum Emblem der „Generation der Liebe“. Die Verbreitung des Bildes, das auch auf einer der meistverkauften Briefmarke des United States Postal Service erscheint und auf unzähligen Produkten reproduziert wird, macht Robert Indiana weltbekannt. Die LOVE Bilder werden zu Ikonen der modernen Kunst.
Irgendwann einmal mehr zu Robert Indiana, Hard Edge und der Pop-Art. In den kommenden Tagen mal wieder zurück zur Konkreten Kunst und zur anstehenden documenta fifteen.