Hard Edge Skulpturen

Obwohl Ellsworth Kelly, den ich in den vergangenen Tagen hier als einen der wichtigsten Vertreter der Hard Edge Bewegung vorgestellt habe, vor allem für seine bunten Gemälde bekannt ist, arbeitet er während seiner gesamten Karriere auch als Bildhauer. Ende der fünfziger Jahre konzipiert Ellsworth Kelly seiner ersten Holzskulpturen, Wandreliefs in bescheidenem Maßstab aus Ulmenholz, das das visuelle Spiel und die Balance zwischen zwei übereinander geschichteten rechteckigen Formen erforschen. Weiter entstehen in diesen Jahren die ersten freistehende Faltskulpturen.

Mitte der siebziger Jahre beginnt Ellsworth Kelly dann, großformatige Außenskulpturen herzustellen. Er verzichtete dabei gänzlich auf lackierte Oberflächen und wählte stattdessen unlackierten Stahl, Aluminium oder Bronze, oft in totemartigen Konfigurationen wie bei White Curve.

Ellsworth Kelly, White Curves (2002),  Fondation Beyeler in Riehen, Schweiz
WarburgFond.Beyeler Garten2CC BY-SA 3.0

Die totemartigen Formen seiner freistehenden Skulpturen sind meist einige Meter hoch und sollen, so Ellsworth Kelly, auf „absoluter Einfachheit und Klarheit der Form basiert sein“ Die Skulpturen sollen ganz einfach zu erfassen sein.. Der Betrachter sieht glatte, ebene Flächen, die von dem sie umgebenden Raum abgeschottet sind. Dieses Gefühl von Flachheit und Minimalismus macht es schwierig, den Unterschied zwischen Vorder- und Hintergrund zu erkennen. Trotzdem sind die Kanten der Skulpturen – ganz im Sinne des Hard Edge – nicht fließend sondern klar und scharf.

Hier noch eine Videobiografie in englischer Sprache über Ellsworth Kelly:

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