Der 1921 in Petrinja in Kroatien geborene Ivan Kožarić studiert in den vierziger Jahren an der Akademie der Schönen Künste in Zagreb. Anschließend absolviert er eine Bildhauerlehre bei Antun Augustinčić, der als einer der bedeutendsten kroatischen Bildhauer der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gilt. Ivan Kožarić wird sein wohl bedeutendster Schüler und wird selbst zu einem weithin bekannten Bildhauer. Neben der Bildhauerei arbeitete Ivan Kožarić allerdings auch mit in einer Reihe anderer Medien, darunter Fotografien, Assemblagen, Installationen und allerlei Arten von Malereien.
1959 ist Ivan Kožarić einer der Mitbegründer von Künstlergruppe Gorgona, deren Mitglieder versuchen, Ästhetik – und eine Sprache für diese Äthetik – außerhalb der sozialistischen Praktiken des Staates und den vom Staat gewünschten Kunststil des sozialistischen Realismus‘ zu entwickeln.
„Von Beginn seiner künstlerischen Reise an lehnt Ivan Kožarić die erstarrte Kunstsprache jeder anerkannten Stilrichtung ab und sucht unermüdlich nach dem besten Weg, sein künstlerisches Denken – seine Idee – zu verwirklichen. „Wenn ein Werk eine Idee hat“, sagte er, „hat es alles, es hat Leben.“ In diesem Sinne widerspricht er nicht nur den Konventionen des Berufsstandes oder jeder Form von Dogmatismus, sondern auch sich selbst und entschließt sich so konsequenterweise, jeden Tag wieder bei Null anzufangen. Statt eines fixen, für immer vollendeten ästhetischen Objekts unterstützt er die offene Arbeit, das Prinzip der Prozessualität, das sich in zahlreichen Prozessen materialisiert, auch mit radikalen Gesten der Verleugnung und Aufhebung der eigenen Vergangenheit im Name von dem, was noch kommen soll. Das Oeuvre dieses Künstlers, der es geschafft hat, fast parallel anachronistisch und völlig zeitgenössisch zu sein, manchmal sogar noch bevorstehende Kunstströmungen vorwegzunehmen, lässt sich treffend mit den Worten „anarchische Diskontinuität“ zusammenfassen.“
Quelle dieser Einführung und alles weiter zur einer Ausstellung in Zagreb: Ivan Kožarić; ich habe diese Ausstellung vor Kurzem hier vorgestellt: Ivan Kožarić in Zagreb
Mehr zur Ausstellung im Haus der Kunst in München: Freiheit ist ein seltener Vogel
Sehr ansprechender und weiterführender Beitrag, danke!
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Danke für das Lob! Liebe Grüße Lars
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