Gyula Kosice und die Lösung für die weltweite Überbevölkerung

Gyula Kosice, ein weitere Künstler, der 1944 an der Gründung der Zeitschrift Arturo beteiligt ist und sich später zusammen mit Carmelo Arden Quin, Martin Blaszko und Rhod Rothfuss der Madí-Bewegung anschließt. Der gebürtige Ungar kommt Ende der zwanziger Jahre mit seiner Familie nach Argentinien, studiert dort Kunst und fertigt ab Mitte er vierziger Jahr erste abstrakte Skulptur an, die mit beweglichen Teilen die Betrachter einladen, diese zu transformieren.

Gyula Kosice. Escultura Madinemsor, in: Madí magazine. Buenos Aires, October 1948, No. 2
Quelle: cvaa.com.ar

Die Mitglieder der Madí-Gruppe stellen die mangelnde Universalität der konkreten Kunst in Frage. Ihr Ansatz besteht vielmehr darin, Objekte mit zeitlosem und absolutem Wert zu erfinden und zu schaffen. 1946 initiiert Gyula Kosice mit den Arbeiten ‚Estructuras lumínicas con gas neón‘, bei denen erstmals leuchtenden Neonröhren zum Einsatz kommen die Suche der Gruppe nach neuer Materialien und Technologien. Zeitgleich entstehen eine Reihe der, für die Madí-Gruppe so wichtigen, Gemälde mit ungleichmäßigen Rahmen und eine Vielzahl von Metallskulpturen.

Nach der Veröffentlichung des Madi-Manifests und der Organisation einiger Ausstellungen kommt es 1947 zu einem Streit zwischen Gyula Kosice und Carmelo Arden Quin. Dies führte zu einer Spaltung der Madí-Bewegung. Carmelo Arden Quin geht nach Paris, während Gyula Kosice und Rhod Rothfuss weiterhin Madí-Kunst in Buenos Aires und Montevideo ausstellen. Sie veröffentlichen gemeinsam die Zeitschrift Arte Madí Universal.

Ende der vierziger Jahre macht Gyula Kosice seine ersten Experimente zur Integration von Wasser und Kunst und produzierte seine Esculturas hidrocinéticas. 1954 wird die Veröffentlichung von Arte Madí Universal eingesetllt und Gyula Kosice zieht für einige Jahre nach Paris. 1964 – zurück in Argentinien – beginnt er sich zunehmend auch mit gesellschaftspolitischen Themen auseinanderzusetzen. Mit der Veröffentlichung des Manifests La ciudad hidroespacial (1971) beginnt eine neue Phase in Gyula Kosices Karriere. In dem Manifest schlägt er eine Lösung für die weltweite Überbevölkerung durch ein Projekt des städtischen Lebensraums vor, das durch hydraulische Energie in 1.500 Metern Höhe angeregt wird. Die Arbeiten, die er für dieses Projekt anfertigt, die in Wirklichkeit verkleinerte Modelle sind, bilden eine Synthese aus Kunst, Wissenschaft, Technologie und Wissenschaft. Während der siebziger Jahre präsentiert er dieses Projekt in mehreren Ausstellungen in Paris und Buenos Aires.

In seiner letzten Schaffenephase entsteht zahlreich Skulpturen, die heute im öffentlichen Raum zu sehen sind. Sein Atelier und Werkstatt wurde später zu einem Museum umgewandelt – das Kosice Museum

Jede Menge Informationen zu seiner Ciudad hidrospacial, zu seinem Wirken als Künstler und zu seinem Leben, auf den Internetseiten der Kosice Foundation: Gyula Kosice

Einige Bilder seiner Werke finden sich auch bei WikiArt: Gyula Kosice

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