Nochmal Faltungen – nach Peter Weber ein weiterer Künstler, der gefaltete Konkrete Kunst anbietet. Allerdings nicht aus Filz, dem bevorzugten Material von Peter Weber, sondern meist aus Metall und anderen, schweren Werkstoffen.
Ben Muthofer wird 1937 im ober-schlesischen Oppeln geboren und studiert nach einer ersten Handwerkslehre Kunst in Bielefeld und München. In den sechziger Jahren entstehen erste, gefaltete Werke aus Stahl. Er verlässt Deutschland in Richtung USA, arbeitet dort mit Alexander Calder zusammen und lehrt an der Universität in St. Louis Bildhauerei. In den achtziger Jahren, zurück in Deutschland, gründet Ben Muthofen die Kunstgruppe „vertikal-diagonal-horizontal“. Die Gruppe, bestehend aus zeitweise bis zu sechs konkreten, bayrischen Künstlern stellen ihre Werke in verschiedenen Ausstellungen mit anderen Künstlern gemeinsam aus. Idee der Gruppe ist es, jeweils zusammen mit konkreten Künstlern aus einer Region auszustellen. Später unterrichtet Ben Muthofer auch noch an der Kunsthochschule von Reykjavik in Island und lebt einige Jahre auf der Insel.
Die Skulpturen von Ben Muthofer stehen ganz in der Tradition des Konstruktivismus. Seine Stelen etwa deuten – mal oben, mal unten, mal in der Mitte – Volumen, Körperlichkeit und Masse an, entpuppen sich, näher betrachtet, jedoch als Flächengefüge von geschnittenen und gefalteten Stahlblechen.
Oft setzt Ben Muthofer in seinen Skulpturen dünne, weiße Stahlbleche gegeneinander, verschachtelt sie oder faltet sie; manch ein Betrachter mag sich an Papierarbeiten erinnert fühlen. Tatsächlich setzte sich Ben Muthofer auch mit der japanischen Papierfalttechnik Origami auseinander und lotete in Bezug auf seine eigenen Arbeiten ihre Grenzen aus. Die weiße Lackierung der Stahlbleche unterstützt die Leichtigkeit der Skulpturen, die oft zig Tonnen schwer sind. Zudem richtet die Farbe Weiß die Aufmerksamkeit auf das Wechselspiel von Licht und Schatten, das für Ben Muthofen und seine Skulpturen sehr wichtig ist. Neben dem Dreieck – laut Ben Muthofer die bedeutendste und perfekteste geometrische Form -, der Symmetrie und der Diagonale, ist das Licht der vierte wesentliche Bestandteil einer Skulptur.
Zur Vertiefung sei hier einmal auf einen wirklich gelungenen WikiPedia-Eintrag verwiesen, der wiederum jede Menge weitere Quellen zur noch weiterer Vertiefung anbietet: Ben Muthofer