Katarzyna Kobro und Wladyslaw Strzemiński gehören zu den einflussreichsten polnischen Künstler des 20. Jahrhunderts, wenngleich ihre Kunst nach dem zweiten Weltkrieg verpönt wird und ihre Leben Anfang der fünfziger Jahre auf tragische Weise endet. In den zwanziger und dreißiger Jahren war das Paar überaus erfolgreich und über die Grenzen hinweg anerkannt. Sie sind wichtige Mitglieder der europäischen Avantgarde, stehen schon früh in Verbindung mit den russischen Suprematisten um Kasimir Malewitsch und sind im regen Austausch mit einer ganzen Reihe von europäischen Künstlern, nicht zuletzt auch mit Piet Mondrian und Theo van Doesburg.

(c) Katarzyna Kobro FairUse
Quelle: WikiArt
Die gebürtige Russin Katarzyna Kobro studiert in Moskau Kunst und heiratet dort 1920 Wladyslaw Strzemiński. Noch in Moskau ist sie in engem Kontakt mit der russischen Avantgarde rund um Kasimir Malewitsch, Wladimir Tatlin, El Lissitzky und Alexander Rodtschenko, die sie allesamt beeinflussen. Katarzyna Kobro in arbeitet als Bildhauerin im Stil der Konstruktivisten. Sie spezialisiert sich auf Metallskulpturen, die entweder vom Boden aufragen oder aber von der Decke hängen. Das konstruktivistische und ästhetische Design ihrer Werke macht sie europaweit bekannt.
Wladyslaw Strzemiński wird hingegen mit seiner konstruktivistischen Malerei weithin bekannt. Seine künstlerisch bemerkenswertesten Leistungen sind Werke aus Halbreliefgemälden, die gleichzeitig die Malebene der Leinwand würdigen und gleichzeitig die Maloberfläche in die dritte Dimension ausdehnen. Zusammen gibt dieses Künstlerpaar der polnischen Kunst nach dem Ersten Weltkrieg Energie und Vitalität und hilft, die modernistischen Ideen Ost- und Mitteleuropas und Russlands mit denen Westeuropas zu verbinden.
Nach dem zweiten Weltkrieg verpönt das von Moskau aus kontrolliertes repressives politisches Regime die Abstraktion und Moderne der polnischen Avantgarde und setzt sich konsequent für eine Kunst des Sozialistischen Realismus ein. Die Spuren der Avantgarde werden Zug um Zug beseitigt. Katarzyna Kobro und Wladyslaw Strzemiński, deren Lebenswege sich nach dem Krieg trennen, geraten schnell in Vergessenheit. Katarzyna Kobro stirbt 1951 völlig verarmt und vereinsamt an Krebs, Wladyslaw Strzemiński nur ein Jahr später an Tuberkulose.
Wie durch ein Wunder haben diese beiden außergewöhnlichen Künstler der polnischen Avantgarde jedoch vor diesen grausamen Schicksalen Schritte unternommen, um ihr Erbe zu bewahren. Sie helfen bei der Gründung des Kunstmuseums von Łódź und spenden diesem fast alle ihre Werke, die den Krieg überlebt hatten.
In den kommenden Tagen mehr zu den beiden außergewöhnlichen Vertretern der polnischen Kunst.
Sehr interessant!
Tolle Spatial Composition 4 …
Dankeschön für’s Zeigen und Präsentieren!
Herzliche Morgengrüße vom Lu
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Bitte sehr! Freue mich, wenn es Dir gefällt! Herzliche Morgengrüße zurück.
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⭐ ⭐ ⭐
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DANKE für diese wunderbaren und sehe informativen-
freilassenden- Beiträge! Eine gute Woche wünscht sigrid
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Vielen Dank für Dein Kompliment. Freue mich, Dir eine Freude zu machen. Auch Dir einen guten Start in die Woche. Gruß Lars
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