Vorgestern habe ich über die Ausstellung von Daniel Buren in der Galleria d’Arte Moderna e Contemporanea di Bergamo geschrieben. Der Franzose Daniel Buren ist ein wichtiger Vertreter der sogenannten analytischen Malerei, die insbesondere in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts die Kunstwelt beeinflusst. Bei der analytischen Malerei betreiben die Künstler eine Art Grundlagenforschung: Formen, Farben, Malgründe … werden auf das Wesentlichste reduziert und ihr Zusammenwirken untersucht.
Daniel Burens Beitrag zu der analytischen Malerei sind vor allem seine Streifen. Weiße oder farbige Streifen, die immer 8,7 cm breit sind und auf allen möglichen Materialien aufgetragen werden.
„Sie sind zum dominanten Element in Burens Kunstwerken geworden: Inspiriert wurde er dabei durch einen gestreiften Markisenstoff, den er auf dem kunterbunten Pariser Marktplatz Saint-Pierre in der Nähe der Sacré-Coeur entdeckte. Das war im September 1965.
Es war damals eine gärende Zeit des Umbruchs, getragen von einer revolutionären Stimmung. Buren schloss sich einem Kreis junger Künstler an, die sich in Paris radikal vom etablierten Kunstmarkt abwendeten. Mit Kunst, die keine Kunst sein sollte. Mit Kunst als Antikunst. …
Nachdem Buren viele Jahre lang eine künstlerische Handschrift verbannt hatte, für seine Streifen griff er tatsächlich auch auf vorgefertigtes Markisenmaterial zurück, hat der Künstler seit den achtziger Jahren seine Mittel mit Plexiglas, Spiegel, Holz oder transparenten Folien sukzessive erweitert.“
Quelle: „Streifenkünstler – Promi-Geburtstag vom 25. März 2018: Daniel Buren“, Volksstimme Online, unter: https://www.volksstimme.de/leute/, aufgerufen am 24.08.2020
Eine ganze Reihe von Fotos der Werke des Künstlers und jede Menge mehr Informationen auf der französischsprachigen Webseite des Künstlers: Daniel Buren
Irgendwann einmal mehr zur analytischen Malerei und Konzeptkunst – Kunstrichtungen, die beide eine gewisse Verwandtschaft zur Konkreten Kunst haben.