1971 – fast zwanzig Jahre nach der ‚Grupo Rectángulo‘ und zehn Jahre nach deren Umbenennung in Grupo Forma y Espacio – setzen sich die Künstler der Gruppe drei Ziele, um die konkrete und geometrische Kunst in Chile in der Gesellschaft weiter zu etablieren:

1.- Schaffung einer herausragende Konzeptkunst als Reaktion auf die ständige, emotionale und sentimentale Grundhaltung in den Künsten unseres Landes.
2.- Vertiefung des Bildes der chilenischen Realität mit Hilfe direkter visueller Mittel (Linien, Ebenen, Farben) und dabei soll das Bild des Menschen und seines Umfeldes durch die visuellen Mittel nicht dargestellt, sondern symbolisiert werden.
3.- Schaffung einer Gesellschaft, in der die Kunst in soziale Förderprogramme integriert ist. Malerei, Skulptur, Architektur und Stadtplanung sollen zu einem funktionalen Ganzen werden – eine neue Realität für einen neuen Menschen.
Die überordnete Idee bleibt aber über alle Jahre hinweg gleich: Durch einen geometrischen Naturalismus, bei dem Form und Raum der künstlerischen Schöpfung im Mittelpunkt des Interesses stehen, soll ein von der Realität unabhängiges „Kunst-„Universum erschaffen werden und soll die Essenz von „Realität als Idee“ erreicht werden. Ein großer Anspruch, dem nicht nur chilenische Künstler bis heute versuchen, gerecht zu werden.
Zu diesen gegenwärtigen, konkreten Künstlern vielleicht irgendwann einmal mehr. Zunächst aber setze ich mit diesem Beitrag einen Schlusspunkt meiner kleinen Auseinandersetzung mit der konkreten Kunst in Chile.