„Black Paintings“ und die Absage an jegliche Bedeutung

Habe lange nichts über einen meiner bevorzugten, amerikanischen Künstler, Frank Stella, geschrieben. Ich habe einen Text gefunden, der auf die „Black Paintings“ eingeht. Die Black Paintings sind mit die bekanntesten Werke von Frank Stella und mit dieser Werkreihe beeinflusst er die Entwicklung der modernen, amerikanischen und internationalen Kunst immens, verbindet sie doch den abstrakten Expressionismus mit der Minimal Art.

Frank Stellas „… 1958 entstandenen „Black Paintings“, die er mit einem gleichmäßigen symmetrischen Muster aus schwarzen, immer gleich breiten Streifen bedeckte, bedeuteten eine Absage an jegliche Metaphysik, wenn nicht überhaupt an Bedeutung. Stattdessen zeigte er einfach die Oberfläche her: Streifen aus Emaille-Lack, die er mit einem Anstreicherpinsel aufbrachte, und ungrundierte Leinwand dazwischen – die Unterscheidung von Figur und Grund war nicht mehr möglich. Komposition ersetzte Stella hier durch Struktur, eine Tendenz, die sich zur selben Zeit auch in Europa nachweisen lässt, etwa bei Lohse oder … bei Morellet. Wobei es Stella vor allem darum ging, die Objekthaftigkeit seiner Bilder herauszustellen. Dazu dienten ihm die Flächigkeit seiner Malerei, eine innere Struktur, die der äußeren Form entspricht, und aufgedoppelte Keilrahmen, damit sich die Bilder noch weiter von der Wand abheben. Später verstärkte er den Effekt noch, als er nicht mehr rechteckige Bildträger verwendete, sondern „shaped canvases“, beispielsweise Winkel und Kreuze, deren äußere Form von der inneren Struktur bestimmt wird.“

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Frank Stella, The Marriage of reason and Squalor, II, 1959, (cc) creative commens (CC BY-NC-ND 2.0)

Quelle: Markus Zehentbauer: „Ever heard of Concrete Art? Ein Besuch bei den Verwandten in den Amerika“, in: Die Idee Konkret, hrsg. von Tobias Hoffmann, Museum für konkrete Kunst Ingolstadt, Wienand Verlag, Köln, S. 79.

Ein Gedanke zu “„Black Paintings“ und die Absage an jegliche Bedeutung

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