Victor Vasarely – der wahrscheinlich bekannteste Vertreter der OpArt wird mit einer großen Retrospektive im Frankfurter Städel (Städelmuseum) geehrt. Die Ausstellung, die bis zum 13. Januar 2019 zu sehen ist, trägt den Namen „Victor Vasarely. Im Labyrinth der Moderne“. Anhand von über 100 Werken präsentiert die Ausstellung den Erfinder der Op-Art der 1960er-Jahre.
„Kunst also … geschaffen von einem Mann, dessen Op-Art mit ihren visuellen Effekten aus Reproduktionen in den 60er- und 70er-Jahren bis zum Überdruss Bürgerwohnungen geschmückt hat – nur um dann genauso vergessen zu werden, wie die Aufbruchstimmung und der politische Protest, deren stiller Ausweis diese Poster waren. Laut Ausstellungstitel wird Vasarely nun jedoch „Im Labyrinth der Moderne“ verortet: in der Auseinandersetzung mit der Kunst vor dem Zweiten Weltkrieg genauso wie mit der Populärkultur der Nachkriegsjahrzehnte.
Beeinflusst wird der studierte Werbegrafiker in Jahren des Suchens dabei zunächst durch das Bauhaus und Kasimir Malewitschs Suprematismus. 1906 im ungarischen Pécs geboren und 1997 in Paris gestorben, lebt er seit 1930 in Paris, wo die Theorien und Werke der ersten Moderne Vasarely in seiner erst zögerlichen, dann strikten Abkehr von der Gegenständlichkeit bestärken. Sie führen ihn zur rigiden Reduktion von Formen und Farben, zur Überlagerung von Flächen. In den 50er- bis 70er-Jahren zielen seine auf die Wiederholung der geometrischen Grundformen Kreis, Quadrat und Rechteck beschränkten, aber oft psychedelisch bunten Arbeiten dann auf Wahrnehmungstäuschung ab. Dank der optischen Effekte wirken die Bilder dreidimensional; sie scheinen in den Raum zu drängen. Die ebenfalls aus wiederkehrenden Grundformen aufgebauten Plastiken changieren dagegen beim Umgehen visuell.
Gezeigt werden Werkgruppen aus mehr als 60 Schaffensjahren. Man lernt dabei einen bekannten Künstler, der immerhin durch gleich mehrere ihm gewidmete Museen weltweit vertreten ist und gleich drei Mal zu einer Documenta nach Kassel eingeladen wurde, in seiner Entwicklung neu kennen.“
Die Quelle dieses Auszugs und die ganze Einführung in die Ausstellung unter: Annette Krämer-Alig, „Das Frankfurter Städelmuseum führt in Victor Vasarelys „Labyrinth der Moderne“, echo-online, unter: https://www.echo-online.de/freizeit/kunst-und-kultur, aufgerufen am 16.10.2018
Alle Informationen zur Ausstellung auf den Webseiten des Städel: Victor Vasarely. Im Labyrinth der Moderne
Und dann bietet das Städel noch ein Digitorial zur Ausstellung. Es bietet kostenfrei einen Einblick in die Kunst und die Werke von Victor Vasarely – mit vielen Bildern, Videos und informativen Texten: Victor Vasarely
Viel Spaß!
Da ist ein Besuch ein Muss, zumal ich mich noch gern an sein didaktisch wundervoll gestaltetes Museum in Gordes erinnere, das er aus finanziellen Gründen nicht halten konnte. Diese neue Idee der Digitorial finde ich super, sie vermitteln so viel Zusatzinformationen und können auch ein guter Ersatz für Menschen sein, die eben keine Gelegenheit haben, sich vor Ort etwas anzusehen.
Ein früher Sonntagsmorgengruss an Dich, Karin
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Über Vasarely gibt es einen preiswerten Bildband, gut als Einstiegsdroge geeignet:
https://meinkunstbuch.wordpress.com/2018/10/09/vasarely/
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