Von der Minimal Art zur Land Art

Noch einmal eine Auszug aus einem Text zum Thema Land Art. Wenn es zunächst auch so scheint als ob Land Art sehr weit weg von Konkreter Kunst und Minimal Art ist, gibt es doch einige interessante Verknüpfungen:

„Aus der Methode des ortsspezifischen Arbeitens, die einige Künstler der Minimal Art entwickelt hatten, entstanden rasch alternative, räumlich und zeitlich ausgedehnte Präsentationsformen: Interventionen im öffentlichen Raum, wie sie etwa Daniel Buren seit 1968 ausführte. Noch radikaler waren einige Künstler, die Ende der 60er Jahre in die Wüsten der USA aufbrachen, um dort die Dimensionen der leeren Landschaft als Erfahrungsraum für eine intensivierte Wahrnehmung zu nutzen. Die Geschichte der Land Art, in den USA als Earthwork bekannt, begann 1967 bezeichnenderweise damit, dass Michael Heizer in der Wüste von Nevada zwei geometrische Körper aus Sperrholz, eine Kugel und einen Kegel, im Sand vergrub; erst später engagierte er einige Motorradfahrer, deren Reifenspuren monumentale Muster in der Landschaft hinterließen. Die Landschaft selbst wurde das künstlerische Materie der Land Art, die sich ähnlich wie die Minimal Art oder die konkreten Tendenzen in Europa in Ordnungssystemen aus Elementarformen ausformulierte: Erdlinien, Dämme, Grabungen, Einschnitte. Die Künstler verstanden diese Form der künstlerischen Praxis als Befreiung von den Zwängen der Institutionen auch wenn ihre Projekte zum Teil natürlich von den Galerien finanziert wurden, die Entwurfszeichnungen oder dokumentarische Fotos davon ausstellten und Reisen zu den Schauplätzen anboten.“

Quelle: Markus Zehentbauer: „Ever heard of Concrete Art? Ein Besuch bei den Verwandten in den Amerika“, in: Die Idee Konkret, hrsg. von Tobias Hoffmann, Museum für konkrete Kunst Ingolstadt, Wienand Verlag, Köln, S. 82

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