Geometrische Abstraktion

Irgendwo zwischen dem Tachismus und der konkreten Kunst ist die sogenannte ‚geometrische Abstraktion‘ als Kunststil angesiedelt. Wie immer gibt es jede Menge Überschneidungen und Unschärfe zu anderen Kunststilen.

Grob beschrieben, unterscheidet sich die geometrische Abstraktion von der informellen Kunst des Tachismus und der – mit dem Tachismus verwandten – lyrischen Abstraktion dadurch, dass geometrische Formen zur Abstraktion verwendet werden. Gegenständliches ist nicht mehr zu erkennen, der Bildaufbau erfolgt mit klaren, abgegrenzten geometrischen Formen.

Die geometrische Abstraktion ist damit eine Weiterentwicklung des Kubismus. Die kubistischen Konstruktionsprinzipien werden weiter genutzt, wenngleich die Farb- und Formsprache strenger wird: klare Linien, deutlich abgegrenzte Farbflächen, wenige Farben, oft nur Primärfarben.

Mino_Argento's_New_York,_1973

Mino Argento, New York, 1973
Source: Wikicommons, Fair use
(U.S. trademark law)

Die geometrische Abstraktion grenzt sich von der Konkreten Kunst dadurch ab, dass die zur Bildgestaltung gewählten geometrischen Formen nicht wirklich systematisiert, berechnend eingesetzt werden. Es fehlt ein Stückweit die Mathematik und Logik der Konkreten Kunst. Die Konkrete Kunst ist so etwas wie eine strengere, systematischere geometrische Kunst, die sich aus der geometrischen Abstraktion ableitet.

Als Vertreter der geometrischen Abstraktion können beispielsweise Olle Baertling, Gaston Bertrand, Jean Dewasne, Victor Servranckx, Auguste Herbin, Fritz Glarner, Robert Jacobsen, Richard Mortensen oder Victor Vasarely genannt werden. Einige davon waren Mitglied der französischen Künstlergruppe ‚Section d´ Or‘, die sich kurz vor dem ersten Weltkrieg mit ungegenständlicher Geometrisierung beschäftigt.

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