Bruno Jakob und die flüchtigen Bilder

Vorgestern habe ich den Schweizer Neo-Minimalisten Bruno Jakob vorgestellt. Die Besonderheit seiner Werke liegt in der Entstehung: meist nur mit Pinsel und Wasser malt er in einem performativen Akt auf unterschiedliche – naturbelassene oder grundierte – Bildträger. In der Basler Zeitung habe ich, in einem Artikel zu einer Ausstellung, folgende Beschreibung seiner Arbeitsweise gefunden:

Bruno Jakob „… malt auf Papier und auf Leinwand. Er malt mit Wasser. Er malt mit heißem und warmem und kaltem Wasser, auch mit Kohlensäure versetztes Wasser benutzt er manchmal. Er malt abstrakt und figürlich. Manchmal malte er auf dünnes Papier mit viel Wasser. Das Resultat waren leicht gewellte Blätter, die noch Jahre später davon erzählen, dass hier einer versuchte, ein Bild aufs Papier zu bannen. …

Bruno Jakob, Unseen (Portraits, Somebody), 1998
Quelle: WikiArt, (c) FairUse

Manchmal grundiert er seine Leinwände mit Rot, mit Blau, mit Grün oder Gelb. Dann nimmt er den Pinsel und hält eine Szene fest. Bei großen Bildern ergibt sich, dass er, wenn er rechts unten dem Vordergrund seines Bildes Form und Inhalt zu geben sich anschickt, die dominierende Figur, die er links oben festhalten will, sich schon wieder verflüchtig hat. … Er ist ein Wettlauf mit der Zeit, denn das Wasser folgt seinen ganz eigenen Rhythmen, wenn es darum geht, sich zu verflüchtigen.“

Fotos einer ganzen Reihe seiner „Wasserwerke“ finden sich auf den Webseiten der Galerie Peter Kilchmann: Bruno Jakob

Quelle des obigen Zitates: Heim, Ch.: „Frei vom Bild – mit Wasser gemalt“, Basler Zeitung vom 02.September 2016, S. 15

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