Das Kunsthaus Baselland in Muttenz bei Basel zeigt bis zum 09. Juli diesen Jahres eine Auswahl von Werken von Pia Fries. Die in der Schweiz geborene Künstlerin zieht in den achtziger Jahren nach Düsseldorf, um an der dortigen Kunstakademie bei Gerhard Richter zu studieren. Nach ihrem Abschluss lehrt sie zunächst in Düsseldorf an der Kunstakademie und nach Stationen als Gastprofessorin in Karlsruhe und Berlin, lehrt sie heute an der Kunstakademie in München.

Pia Fries interpretiert in ihren Werken die Abstraktion neu, indem sie auf besondere Weise eine Vielzahl von Texturen und Pigmenten kombiniert, um auffällige und mehrdimensionale gestische Kompositionen zu schaffen. Sie arbeitet mit einer ausgeklügelten Auswahl an Medien und verändert die Art und Weise, wie die Materialien auf ihren leuchtenden, weißen Papieren oder Holzoberflächen interagieren. Die Materialität der aufgetragenen Farbe erhebt sich wie ein Relief aus der Oberfläche. Durch die Verflechtung von reichlich Ölfarbe mit Siebdruckbildern und geometrischen Strukturen erzeugt Fries ein intensives visuelles Bewegungsgefühl, dem der Betrachter folgen kann. „Die Wechselwirkungen zwischen mir und der Welt“, so die Künstlerin, „beziehungsweise zwischen mir und dem Bild sind beständig in Bewegung und so auch der fragende, bemessende Blick in den
Bildraum und in die Bildzeit“. Von Anbeginn gründet Pia Fries’ künstlerisches Arbeiten auf einer großen Offenheit dem Prozess gegenüber sowie auf einem Anerkennen, was werden, gelingen, aber auch verworfen werden kann.
Für sie Ausstellung im Kunsthaus hat Pia Fries Papierbahnen verwendet, die einige Meter lang und hoch sind, und versieht sie an einigen Stellen mit Siebdrucken. Dafür wählt die Künstlerin Fragmente und Abbreviaturen des berühmten Stichs Herkules Farnese von Hendrick Goltzius, um sie anschießend mit weiteren Farbschichten zu versehen. Schon allein aufgrund
der Größe der dicken Papierbahnen ist nur ein schrittweises Arbeiten möglich. Die Dynamik und Vitalität, zugleich aber auch Körperhaftigkeit der Linie eines Kupferstichs von Goltzius oder wie in einer weiteren Werkgruppe einer Maria Sibylla Merian sind es, die Pia Fries in ihrer Form des malerischen Zitats interessiert.
Quelle dieser Einführung und alle Informationen zur Ausstellung: Pia Fries
Mehr zur Künstlerin auf deren Website: Pia Fries
Viel Spaß in Basel!