Nach seiner Kindheit und einem Studium in Friaul zieht Luciano Fabro 1959 nach Mailand. Dort kommt er Anfang der sechziger Jahre mit den dort arbeitenden Künstler in Kontakt, vor allem trifft er dort Lucio Fontana und Piero Manzoni, die seine zukünftige Kunst nachhaltig beeinflussen. Nach ersten Ausstellungen Mitte der sechziger Jahre – bei denen er meist Werke aus Glas, Spiegeln und Metall zeigt, die versuchen eine offene, integrierende Beziehungen zum Betrachter aufzubauen.
1967 nimmt Luciano Fabro an der von Germano Celant kuratierten Ausstellung „Arte Povera IM Spazio“ in der Galerie La Bertesca in Genua teil und wird fester Bestandteil der Arte Povera Bewegung. Von da an wird er an allen Ausstellungen der Arte Povera Bewegung teilnehmen.
Luciano Fabros verwendet eine breite Palette unterschiedlicher Materialien und Techniken der bildenden Kunst und zeigte eine direkte Auseinandersetzung mit Medien, die sich dem etablierten künstlerischen Denken und Prozess widersetzen und sich somit von jeder erwarteten symbolischen Darstellung befreien. Zu seinen bekanntesten Werken zählen die Piedi (Füße), schwindelerregende Skulpturen aus Bronze oder Glas, die mit Seide ummantelt sind, und die Werke Italia (Italien), die in verschiedenen Medien die Konturen des Heimatlandes des Künstlers untersuchen.

Fabro war eine zentrale Figur bei der Erweiterung und Neudefinition der Grenzen der Skulptur. Seine theoretischen Arbeiten befassten sich mit der Umgebung von Werk und Betrachter und untersuchten die Gestaltung des Raums mit einer sparsamen und eleganten Einfachheit, die den Betrachter in eine partizipative Erfahrung einführen sollte, in der Fühlen und Sehen symbiotisch werden. Später, in den achtziger Jahren, widmete er sich in theoretischen und praktischen Arbeiten dem Thema Raum (Werke als Ganzes, die er Habitat nennen wird) zu und unterrichtet an der Brera Akademie in Mailand.