Ein weitere Künstler, der bei einer Vorstellung der Arte Povera Bewegung nicht fehlen darf, ist der gebürtige griechische Künstler Jannis Kounellis, der in Italien eine Wahlheimat findet. Jannis Kounellis, einer der wichtigsten Vertreter der Arte povera ist bereits in der fünfziger Jahren nach Italien gezogen.
„Der Maler und Objektkünstler, der mit Joseph Beuys befreundet war, ist für seine monumentalen Installationen bekannt. Er machte aus „armen Materialien“ reiche Kunst, die nicht selten provozierte, stets überraschte und sich vom jeweiligen Ausstellungsort inspirieren ließ. Aufsehen erregte er etwa in den sechziger Jahren mit einer Aktion in Rom, für die er zwölf lebende Pferde in einer Galerie anband. Damit überschritt Kounellis den normalen Ausstellungsrahmen und wurde als revolutionär bezeichnet.
Er wurde … in der griechischen Hafenstadt Piräus geboren und zog mit 20 Jahren mit seiner Frau nach Rom, um an der Accademia di Belle Arti zu studieren.
Sein künstlerisches Debüt L’alfabeto di Kounellis (übersetzt: „Das Alphabet von Kounellis“) gab er 1960 in der Galerie La Tartaruga in Rom: Dort präsentierte er in Schwarz-Weiß Leinwände mit Buchstaben, Zeichen und Zahlen. Spätere Kunstwerke waren eher Skulpturen als Bilder – wie zum Beispiel in Teer getauchte und auf große Leinwände gedrückte Mäntel. 1972 nahm Kounellis erstmals an der Biennale in Venedig teil und wurde weltbekannt. In Deutschland stellte er nicht nur aus, sondern lehrte auch mehrere Jahre an der Kunstakademie in Düsseldorf.
Er entwarf große Rauminstallationen. Etwa den Kohlenhimmel, für den er 112 Kohlebrocken mit einem Durchmesser von je 20 Zentimetern an die Decke der Recklinghäuser Kunsthalle hängte. Große Beachtung fanden Kounellis Schlachthof-Installationen mit blutigen Rindfleischstücken oder auch ein Galgen neben dem Münster in Schwäbisch Gmünd, an dem ein mit Möbeln gefüllter Leinensack hing…
Für Kounellis, der auch gefragter Bühnenbildner, Theaterautor und exzellenter Zeichner war, sah die Zukunft „düster“ aus, wie er immer wieder sagte. Auch seine Kunst war dunkel, Schwarz seine Farbe. Gleichzeitig spielte in seinem Leben Freiheit eine wichtige Rolle, die sich nicht zuletzt im ständigen Regelbruch seiner Kunst manifestiert. In seinem Heimatland ist ein Satz von Kounellis besonders berühmt. Er sagte: „Ich habe nie einen Menschen getötet. Ich bin jedoch bereit einen zu töten, wenn es um die Freiheit geht.“
Quelle: „Arte povera: Künstler Jannis Kounellis ist tot“, ZEIT ONLINE vom 17.02.2017, online unter https://www.zeit.de/kultur/kunst/2017-02/jannis-kounellis, aufgerufen am 07.05.2020
Eine Reihe seiner Werke findet sich bei WikiArt: Jannis Kounellis
Wunderbar, solche Beiträge bei wordpress zu finden!! Äußerst inspirierend
ist das! Vielen Dank denen, die solches hier aufbereiten!
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Danke für Dein Lob! Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende! Liebe Grüße Lars
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