Im Jahre 2014 findet – sieben Jahre nach dem Tod von Luciano Fabro – im Museo Reina Sofia in Madrid eine große Retrospektive statt. Hier ein Auszug aus der Einführung in die Ausstellung:
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entsteht in Italien eine Generation von Künstlern, die, beeinflusst von einer Infragestellung der Natur von Piero Manzonis Kunstwerken und dem bahnbrechenden Konzept von Lucio Fontanas Raum, sich der Verwendung einfacher, alltäglicher Materialien zuwenden. Sie realisieren eine Reihe von Werken, die, ohne eine Art poetisches Bewusstsein für die Welt aufzugeben, der Industrialisierung und der Konsumgesellschaft zutiefst kritisch gegenüberstehen.

Von diesen Künstlern, die in zahlreichen Ausstellungen unter dem Begriff „Arte Povera“ zusammengefasst werden, ist Luciano Fabro derjenige, der sich am nachdrücklichsten mit einer Erneuerung der Tradition auseinander setzt. So erkundete er immer wieder in seinen Arbeiten die kreativen Möglichkeiten und Perspektiven, in einem Land wie Italien die Ruinen der Vergangenheit wieder ans Tageslicht zu bringen.
Durch die Auseinandersetzung mit klassischen Problemen im Zusammenhang mit der Tradition der bildhauerischen Praxis – beispielsweise die Spannung zwischen Gewicht, Gleichgewicht und Dichte oder die Beziehung zwischen Skulptur und Architektur -, sowie mit einer Untersuchung von Themen wie der Notwendigkeit, das skulptierte Objekt hinsichtlich seiner Beziehung zum Betrachter und im räumlichen Kontext, in den es eingefügt wird, zu überdenken, wird Luciano Fabro zu einer einflussreichen Figur bei der Erweiterung und Neudefinition der Grenzen der Skulptur.
Die Informationen zur Ausstellung, eine kleine Broschüre, eine Videofilm und eine Reihe von Fotos sind auch heute noch auf den Webseiten des Museums zu finden: Luciano Fabro – Museo Nacional Reine Sofia
Mit einer „Infragestellung der Natur“ kann ich eigentlich wenig anfangen. Wenn irgendetwas in unserem Leben nicht in Frage gestellt werden kann, so ist es doch die Natur. Die Kunstwerke selbst gefallen mir aber gut …
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