Imre Kocsis ist ein weiterer, wichtiger Vertreter der ungarischen – und nach seiner Emigration nach Deutschland – auch deutschen, konkreten Kunst. Nach einem Kunststudium in Hamburg arbeitet er in den sechziger Jahren vor allem als Grafiker und entwickelt seinen künstlerischen, konkreten Stil der in erster Linie aus schwarzweiß gehaltenen Bildern besteht.

Quelle: Artnet
Bereits in seinem Frühwerk untersuchte der Künstler Raumillusionen, die weniger durch eine grafische Technik erzeugt werden, sondern vielmehr hinter der grafischen Struktur verborgen bleiben. Um 1968 reduziert Imre Kocsis seine Farbpalette mehr und mehr und entwickelt eine einfache und „konkret-konstruktive Formensprache“. In vornehmlich großflächigen Bildern befasst er sich mit zentralen Kompositionen, Diagonalen, versetzten Formen, Kreisformen, Flächenverschiebungen und optischen Irritationen. Schon in diesen frühen Werken konzentriert er sich auf die „Un-Farben“ Schwarz und Weiß.
In der folgenden Schaffensphase geht Kocsis vom Bildraum zum Realraum über. Dabei isoliert er die schwarzen Flächen aus den Bildern und montiert die gelösten Bildteile in Innenarchitekturen. Es entstehen Objektinstallationen, die auf dem Boden gelegt, an die Wände gerichtet, gelehnt oder montiert werden. Im Fokus stehen dabei zum einen der Realraum – den die Balken für sich in Anspruch nehmen – und zum anderen ein imaginärer Raum, der sich durch die Wahrnehmung zwischen Betrachter und Werk entfaltet. In diesem Zusammenhang wird der Betrachter zum aktiven Teilnehmer eines Raumerlebnisses, das durch horizontale, vertikale und diagonale Anordnungen der Balken den Raum zergliedert und aufteilt. Neue Räume werden ausgelotet, die real und begehbar sind. Über 30 Jahre hinweg entstehen zahlreiche Raum-Boden-Wandobjekte, die sich durch die bereits erwähnte Reduktion auf die Nichtfarben Schwarz und Weiß auszeichnen.
Als Quelle dieser Einführung in das Leben und Werk des Künstlers und für weitere Informationen sei auf den lesenswerten Wikipedia Artikel verwiesen: Imre Kocsis
Einige wenige Werke des Künstlers finden sich bei Artnet: Imre Kocsis