Ich bin von Susanne auf die Ausstellung „Ikonen – was wir Menschen anbeten“ in der Kunsthalle Bremen aufmerksam gemacht worden. Vielen Dank dafür! 😉

‚Ikonen – was wir Menschen anbeten‘ oder „Die Sehnsucht nach starken Bildern‘: „Ursprünglich ein Fachbegriff für ein religiöses Andachtsbild wird der Begriff Ikone längst für alles gebraucht, was das Zeug hat, aus Menschen Fans oder Konsumenten werden zu lassen. Eine Tatsache, die die Kulturindustrie ironisch kommentiert, indem sie eine Sängerin namens „Madonna“ zur Ikone der Popmusik aufbaute.“
Die ‚Madonna mit Kind‘ von Masolino da Panicale ist eines der wenigen Exponate, dass die Kunsthalle aus dem eigenen Bestand beisteuern konnte. „Der größte Teil der bedeutenden Einzelstücke besteht aus Leihgaben von Museen und Sammlungen der ganzen Welt. So auch ein Mandylion russischer Herkunft, dem Abbild Christi auf einem Tuch, das für die Frühzeit steht, in der die Kunst der Glaubensausübung und der Künstler einer höheren Macht unterworfen war.
Die Emanzipation der Kunst von der Religion, im Zuge derer Künstler schließlich selbst zu Ikonen werden, repräsentiert unter anderem das „Selbstbildnis mit grauem Filzhut“ von Vincent van Gogh, in dem er Elemente der Ikonenmalerei anwendet. Dass es auch in der abstrakten Kunst des 20. Jahrhunderts um die Sichtbarmachung des Übersinnlichen geht, zeigt kaum ein Werk deutlicher als das „Schwarze Quadrat“ von Kasimir Malewitsch, mit dem er eine göttliche Kraft vergegenwärtigen wollte und das zu einer Ikone der Kunstgeschichte wurde.
Es passt zum Konzept der Ausstellung, das ihr bekanntestes Werk, Leonardo da Vincis Mona Lisa, mit dem auch die ganze Schau beworben wird, gar nicht im Original vor Ort ist. Dafür sind gleich vier Kopien ausgestellt, eine von Marcel Duchamp, in der er dem Lächeln einen Schnurrbart hineingezeichnet hat. Wie der französisch-amerikanische Dada-Künstler, von dem auch seine berühmte Pissoir-Installation „Fountain“ ausgestellt ist, haben sich auch die ebenfalls vertretenen Jeff Koons und Andy Warhol ironisch mit der Kunst als Objekt der Anbetung und Verehrung auseinandergesetzt. …
Quelle dieser Einführung: Ralf Lorenzen: „Ausstellung in Bremen-Ikonen – was wir Menschen anbeten“, ZDF-Online vom 25.12.2019, online unter: https://www.zdf.de/nachrichten/heute/ikonen , aufgerufen am 04.01.2020
Alle Informationen zur Ausstellung, die noch bis zum 1. März läuft, auf der Webseite der Kunsthalle: Ikonen – was wir Menschen anbeten
Viel Spaß in Bremen! Freue mich über Eure Eindrücke und Kommentare zu der Ausstellung.