„Es geschah in Sankt Petersburg 1913: Der „Sieg über die Sonne“ war der Titel der ersten futuristischen Oper, deren einzige Aufführungen am 3. und am 5. Dezember im Lunapark-Theater stattfanden und einen der größten Skandale der Theatergeschichte auslösten.
[Der Maler und] Komponist Michail Wassiljewitsch Matjuschin und sein Bühnenbildner und Lichtregisseur Kasimir Malewitsch hatten alle konventionellen „Dekorationen“ negiert. Ihre Inszenierung wurde vom konservativen Publikum ausgebuht, das kühne Gesamtkunstwerk von der Kritik verrissen, die Protagonisten als Kunst-Zerstörer beschimpft.
Es gab kaum Verständnis für dieses unzusammenhängende, fragmentarische, herausfordernde Werk, dessen künstlerischer Ausdruck in einer unbeherrschbaren Vielheit von Erwartungen, Notwendigkeiten und Aufbrüchen bestand.“
Quelle: Ingeborg Ruths: „Ästhetische Revolte mit utopischem Ziel“, Frankfurter rundschau online, unter: http://www.fr.de/kultur/kunst/, aufgerufen am 30.04.2018
Der Skandal der Theatergeschichte ist die Geburtsstunde des Suprematismus!

Auf dem Bühnenvorhang ist das erste Mal ein schwarzes Quadrat zu sehen – ein Quadrat gemalt vom Bühnenbildner Kasimir Malewitsch. Das schwarze Quadrat malt er in der Zukunft immer wieder und es macht ihn weltberühmt! Das schwarze Quadrat wird zu einer Ikone der modernen Malerei und ist eines der wichtigsten Werke der Kunst des 20. Jahrhunderts.
Er verlegt später die Geburtsstunde des Suprematismus in das Jahr 1913, dem Jahr des Theaterskandals. Zwei Jahr vor er sein Manifest ‚Vom Kubismus zum Suprematismus‘ schreibt und auch zwei Jahre vor Kasimir Malewitsch erstmals in einer Ausstellung sein Schwarzes Quadrat in der Galerie Dobytschina in Sankt Petersburg ausstellt. Übrigens war die Ausstellung mit dem Namen „0,10 – die letzte futuristische Ausstellung der Malerei“ gleich noch einmal ein Skandal.
Für mehr Informationen zur Skandaloper verweise ich auf einen lesenswerten Wikipedia Eintrag: Sieg über die Sonne