Ich bin bei Ashley Bickerton, einem der Hauptvertreter des Neo-Minimalismus, hängen geblieben.
Ashley Bickertons Neo-Minimalismus ist eine kontinuierliche Hinterfragung und groteske Zurechtweisung des Konsumdenkens und der zeitgenössischen Kunstwelt, in der er praktiziert. Zunächst arbeitet er in New York und ist eng mit Jeff Koons, Peter Halley und der Neo-Geo-Bewegung verbunden. In den frühen neunziger Jahren zieht er dann auf die Insel Bali. Seine dort entstehenden Arbeiten thematisieren fortan die kompromittierenden, dunklen und mehrdeutigen Schattenseiten der balinesischen und thailändischen Tourismuskultur. Die von ihm konzipierte, groteske Figur des ‚blauen Mannes‘ – als archetypischen europäischen Mann in einer andersartigen, tropischen Umgebung – führt er in seine Werke ein, wie die ebenso rätselhaften, skurrilen Island Girls:
„Mit Körperbemalung, manipulierten Fotografien und unmöglichen Farbgebung gleiten seine Arbeiten im hyperrealen Schein von Neonlichtern herum. Es ist keine romantische Vision einer primitiven Kultur zu sehen – die Archetypen hier sind widersprüchliche Mischungen aus Ost und West, Migrantenfiguren, die an der Schnittstelle zwischen dem Primitiven und dem Kommerzialismus des modernen Insellebens sitzen. Diese rätselhaften Charaktere durchziehen seine Werke vom „Blue Man“ bis zu seiner aktuellen Fixierung auf „Island Girls“.
Die aneinandergereihte Tonköpfe der Island Girls besetzen seinen Arbeitsplatz, vollgestopft mit falschen Zähnen und Glasaugen, die eine Mischung aus Intensität und Leere ausstrahlen. Grob von Hand manipuliert, werden die großen Skulpturen schließlich mit leuchtender Farbe, Zigarettenketten und verdrehtem Besteck geschmückt. Posiert, fotografiert und in Photoshop manipuliert, zeigen die endgültigen Arbeiten ein Leidenschaft für Glamour und Erniedrigung.“
Quelle des obigen Zitats (verkürzt in eigener Übersetzung): INFRAME TV, YouTube