Haim Steinbach wird in Israel geboren und kommt als Jugendlicher 1957 nach New York. Nach seinem Studium in New York und Frankreich beginnt er in den siebziger Jahren Werke zu schaffen, die er schlicht ‚Displays‚ nennt. Er sammelt und arrangiert die unterschiedlichsten Objekte – gefundene, gekaufte, geschenkte – in diesen ‚Displays‚. In der Tradition von Marcel Duchamp und anderen Künstlern, die „readymade“-Massenobjekte zur Kunst erhoben haben, erforscht Heim Steinbach damit die psychologischen und kulturellen Aspekte des Sammelns und Konsumierens von Objekten.
Parallel zur Präsentation der Objekte in mehr oder weniger geordneten Reihen, stellt Haim Steinbach Aufbauten und Vorrichtungen zur Präsentation der verschiedenen Objekte her, insbesondere ein keilförmiges, mehrteiliges Regal, dass er mit farbigem Kunststofflaminat veredelt. Er bezeichnet diese Aufbauten und Vorrichtungen, die er für die von ihm präsentierten Objekte baut, oft als ‚Framing Devices‚. Dabei ist das prototypische keilförmige Regal, das er für die Präsentation der von ihm ausgewählten Objekte konzipierte, eine Struktur, die ein geometrisches System verwendet, das auf drei Winkeln – 90, 50 und 40 Grad – eines Dreiecks basiert. Dieses Regal ist für Haim Steinbach ein Gerät, da es wie eine Wasserwaage oder ein Musikinstrument funktioniert und proportional zu den drei Winkeln seines Querschnitts und in Bezug auf die darauf befindlichen Objekte vergrößert oder verkleinert werden kann. In Bezug auf Farbe, ein Begriff, der ja auch in der Musik verwendet wird, kann eine Schicht aus Kunststofflaminat den Ton für ein Objekt angeben, wenn sie auf den Abschnitt aufgetragen wird, auf dem das Objekt platziert ist. Die Kunst Haim Setinbach’s arbeitet eher mit der Methode der Präsentation als der Repräsentation und setzt einen Zusammenhang von Assoziationen in Gang, wodurch mehrere potenzielle Themen aus der Anordnung dieser gemeinsamen Objekte hervorgehen.
Heim Steinbachs Werk setzt neue Kontexte für eine Vielzahl von Objekten, die handgefertigt und massenproduziert, gewöhnlich und außergewöhnlich, neu und alt sind. Er hat gesagt, dass es in seiner Arbeit „um Umgangssprache geht, die eine gängige Form der Sprache ist: Dinge, die wir machen, ausdrücken und produzieren“ und dass es „nicht nur darum geht, Objekte meiner eigenen Wahl auszuwählen und zu arrangieren, sondern auch um die Präsentation der Objekte von anderen gewählt“. So transportierte Steinbach für die Documenta IX (1992) die gesamte Sammlung von Objekten, die er in den Regalen im Büro des Kurators Jan Hoet fand, und ordnete sie in der Arbeit in einem Display.
Quelle dieser Einführung in das Werk von Haim Steinbach: Whitecube – Haim_Steinbach Einige wenige Informationen mehr zum Künstler und zu einigen seiner Ausstellungen sind im Webauftritt zu finden: Haim Steinbach. Ein ausführliches Interview mit dem Künstler findet sich im BOMB Magazine | Haim Steinbach