Sean Scully ist einer meiner Lieblingskünstler und ich habe schon öfters über den irischen Farbfeld- und Streifenmaler geschrieben. Derzeit würdigt das Kunstwerk – Sammlung Klein in Nußdorf den Künstler mit einer Einzelausstellung. Die Ausstellung mit dem Titel „Bodies of Color“ ist noch bis zum 18. Dezember zu sehen.

Sean Scully wird 1945 in Dublin geboren und wächst in einem Arbeiterviertel im Süden Londons auf. Nach einer Lehre als Schriftsetzer in einer Druckerei schreibt er sich am Croydon College of Art ein und studiert später an der Newcastle University. Ursprünglich ein figurativer Künstler, beginnt Sean Scully bald mit Abstraktion zu experimentieren und schafft komplizierte Gitterbilder aus sich kreuzenden Linien, die in ein dichtes optisches Feld geflochten werden. Ein Besuch in Marokko im Jahr 1969 wird für ihn prägend. Er entdeckt den „Streifen“ und die „Farbfelder“ in der Kunst für sich. Nach einem Stipendium an der Harvard University Anfang der siebziger Jahre, lässt er sich in New York nieder und beginnt strenge, minimalistische Werke von fast gestenloser Präzision zu schaffen. In den frühen 1980er Jahren löst er sich wieder von der Präzision völlig glatter Farbfelder und sichtbare Spachtelspuren und Pinselstriche finden erneut Eingang in seine Werke, wobei er das Vokabular von Streifen und Blöcken aneinandergrenzender Farben beibehält. Es entstehen großflächige Bilder mit Farbfeldern, die ihn weithin bekannt machen – er gilt heute als einer der bekanntesten zeitgenössischen Künstlern weltweit.
Alle Informationen zur Ausstellung in Nußdorf: Sean Scully in der Sammlung Klein.
Und da ich in den vergangenen Wochen eh schon jede Menge über Venedig, die Biennale und parallel stattfindende Ausstellungen geschrieben habe, hier noch ein weiterer Venedig Tipp: 2019 gab es eine beachtenswerte Ausstellung von Sean Scully in der Abbazia di San Giorgio Maggiore. Die Ausstellung trug den Titel „Human“ und ist auf einer eigenen Webseite dokumentiert: Sean Scully – Human
Viel Spaß in Nußdorf!