Bernard Pagès ist ein weiterer Künstler der Supports/Surfaces Gruppe. 1940 auf dem Land geboren, studiert er ab dem Ende der fünfziger Jahre in Paris sakrale Bildhauerei und beginnt mit traditionellen Werkstoffen wie Holz, Gips und Stein zu arbeiten. 1968 verärgert ihn angeblich eine Ausstellung der sogenannten Neuen Realisten in Nizza so sehr, dass er beschließt, die traditionelle Bildhauerei aufzugeben und sich sich der Supports/Surfaces Gruppe zuzuwenden. er nimmt an den Ausstellungen der Gruppe teil, beschließt aber nach den gruppeninternen Streitereien, Anfang der siebziger Jähre, seinen eigenen Weg als Bildhauer zu gehen. Er wird weithin bekannt für seine Skulpturen aus den unterschiedlichsten Materialien.

Dr. Ronald Kunze, Bernard-Pages, CC BY 3.0
„Die Liste der Materialien, die Bernard Pagès seit mehr als einem halben Jahrhundert in seinen Skulpturen verwendet, ist an sich schon eine Ode an die Vielfalt und eine vielstimmige Quelle visueller und taktiler Empfindungen. Wir werden zu hypnotisierten Zuschauern von Holz und Maschendraht, farbigem Granit und Zement, abgebranntem Holz, Knochen und Plexiglas, Dosen und Deckeln, Ziegeln und Erde, gewelltem Blech und getöntem Putz, Gummi, Bewehrungsstäben, Keramik- und Stahlträgern, rostigem Stahl, und verzinktem Eisen, geformtem Blei, Stroh und Kanaldeckel, Zementfliesen und Kupfer, Hufeisen, Rohre und Stahlträger, Metallspitzen, Sandsteinkiesel, rosafarbener Granit, Kreideplatten, Walzdraht, vergoldete Bleihüllen oder -folien, Beton, Fliesen, Granaten, Stacheldraht, Bodenfliesen, Baulichterketten und so weiter. Aber weit davon entfernt, sich von einer solchen Heterogenität untertauchen zu lassen, die seine Arbeit zu einer inkohärenten Zerstreuung führen könnte, untersucht der Künstler diese Materialien sorgfältig, und seit 1967 paart er sie in seiner Arrangements-Serie und enthüllt ihre greifbaren Verbindungen aus Gegensätzen, Differenzen, Parallelen, Kontraste und Ähnlichkeiten in Formen, Linien, Volumen, Texturen, Dichte usw.“
Quelle dieser Einführung in das Werk des Künstlers sind die Webseiten der Galerie Ceysson & Bénétière: Bernard Pagès (eigene Übersetzung). Dort finden sich auch Fotos einiger Werke des Künstlers.