Patrick Saytour, 1935 in Nizza geboren, gilt neben Claude Viallat als eine der Schlüsselfiguren der Supports/Surfaces Gruppe. Er nimmt dem Medium Malerei gegenüber stets eine kritische Position ein und seit Mitte der sechziger Jahre basiert sein Werk in Wesentlichen auf der Dekonstruktion der üblichen bildnerischen Elemente, wie Form, Farbe, Format und Rahmen. Er fertigt Werken aus unterschiedlichsten Materialien an oder kombiniert gesammelte Objekte zu Werken. Für seine Werke verwendet er stets ein einfache Sprache; sie Werke sind dabei oft scheinbar trivial oder gar kitschig.

Quelle WikiCommons, (c) gemeinfrei
Ende der siebziger Jahre, als in der zeitgenössischen Kunst einer Menge Künstler zur Figuration zurückkehren und die Malerei oft wieder Mythen, Dramen und Tragödien beinhaltet, bietet Patrick Saytour wiederum triviale Zusammenstellungen von Basarobjekten an: Lampen, Fahnen, Fotos von Pin-ups, dekorative Wandteppiche, Karnevalsschmuck, geschnitzte Hirsche, Prinzessinnen, arabische Fantasien usw. als Kunst an. Er parodiert die Kunst seiner Zeit. In jüngerer Zeit hat diese parodistische Haltung unter pompösen Titeln zu subtilen Werken geführt, die mit der Idee der Überwindung der Kunst spielen. Kinderfestkostüme, Leinenblusen, Puppenkleider, Pappstreifen, Filz, Holzkisten, Theatermodelle, Kleidungsvorlagen, Landkarten, Plastikfrüchte, Fischernetze und viele andere, sowohl dekorative als auch nützliche Gegenstände kommen zum Einsatz. Sie werden zu monumentalen Assemblagen von Objekten, die die Frage nach der Möglichkeit der Überwindung der Kunst durch die Zusammenstellung von Banalem beantworten sollen.
Jede Menge Fotos von durchlöcherten und angebrannten Stofffetzen, auseinandergeklappten Meterstäben, … hier: Patrick Saytour
Ein ganz interessantes Interview mit dem Künstler findet sich hier: Patrick Saytour