Eine letzte Künstlerin der diesjährigen documenta, die vorgestern ihre Tore geöffnet hat, will ich noch vorstellen. Die usbekische Künstlerin und Filmemacherin Saodat Ismailova widmet sich in ihren Filmen der Untersuchung, Dokumentation und Verbreitung zentralasiatischer Kultur und zentralasiatischen Wissens. Eine von ihr eigens gegründete Forschungsgruppe in Taschkent unterstützt sie bei ihrem Vorhaben. Themen der Menschen ihrer Heimat Usbekistan wie Erinnerung, Spiritualität, Unsterblichkeit und Aussterben sind immer wieder in ihren Filmen zu finden.
Ihr Filmdebüt 40 Days of Silence, eine ergreifende Darstellung von vier Generationen tadschikischer Frauen, die in völliger Abwesenheit von Männern leben, wird bei den internationalen Filmfestspielen in Berlin 2014 als bester Debütfilm nominiert und danach in mehr als zwei Dutzend renommierten Filmfestivals auf der ganzen Welt gezeigt. Ihre Videoinstallation Zukhra wird 2013 im zentralasiatischen Pavillon auf der Biennale in Venedig gezeigt und ihr Dokumentarfilm Aral: Fishing in an Invisible Sea wird bei den Filmfestspielen von Turin als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet.
Mehr zur Künstlerin auf den Seiten der documenta fifteen: Saodat Ismailova. Die Künstlerin ist übrigens derzeit auch mit einem Werk auf der Biennale in Venedig zu sehen: hier der Link zur Beschreibung des Werkes auf der Biennale: Saodat Ismailova