Nach der Videokünstlerin Nan Hoover vorgestern, jetzt ein weiterer US-amerikanischer Künstler, der in Deutschland lebt und für seine Performancekunst international bekannt ist. Um der Kommerzialisierung der Strömung entgegenzuwirken, spricht er bei seinen Aktionen – die meist der Fluxus Bewegung zuzuordnen sind – nicht von Performances sondern von ’situations‘.
Der in Seattle geborene Künstler arbeitet nach der Schule zunächst bei Boing, um sich ein Kunststudium finanzieren zu können. Für dieses Studium kommt er nach Rom. Später lebt er in San Francisco und beginnt dort, nachdem er sich früh von traditionellen Kunstformen wie der Malerei abwendet, mit Performancekunst. In interessiert die Inszenierung von Alltagssituationen als Aktionen der Kunst und er setzt im Rahmen seiner Aktionen immer häufiger auch seinen Körper ein. In seinen Werken beschäftigen ihn dabei persönliche Krankheitserfahrungen – schon in frühen Jahren wird er mit einer Krebserkrankung, später mit Herzproblemen konfrontiert – und seine eigene unmittelbare Lebenswahrnehmung.
Eine wichtige Rolle in seiner Kunst spielt für Terry Fox „… das Labyrinth in der Kathedrale von Chartres. Terry Fox entdeckte es während einer Reise 1971. In den folgenden elf Jahren setzte er sich intensiv damit auseinander. Er deutete es metaphorisch als seinen eigenen, von Krankheit geprägten Lebensweg. Der Pfad des Labyrinths führt zwar sicher ins Zentrum, ist aber so gewunden, dass man den Überblick verliert. Orientierung bleibt im Labyrinth schwierig. Diese Schwierigkeiten verarbeitete Terry Fox in seinen Arbeiten. So befasste er sich mit komplexen Textanordnungen und Geheimcodes.
Ab Mitte der 1970er Jahre nutzte er Räume als Resonanzkörper für seine Klangperformances, indem er Klaviersaiten von Wand zu Wand spannte und beeinflusste damit auch die europäische Klangkunstbewegung.“ Diese und andere Arbeiten mit Klang spielen für Terry Fox in seinem Spätwerk eine große Rolle und machen ihn zu einem Pionier der Klangkunstszene.
Quelle des obigen Zitats ist eine Einführung zu einer Terry Fox Ausstellung 2017 im Kunstmuseum Bern: Terry Fox. Elemental Gestures.
Zur Annäherung an den Künstler sei ein Radiointerview des Deutschlandfunks Kultur empfohlen: Terry Fox