Vorgestern habe ich bereits Chris Beekman kurz vorgestellt. Der fast vergessene Protagonist der De Stijl Gruppe – Chris Beekman ist von 1917 bis 1919 Mitglied der Gruppe – wird 2017 mit einer Einzelausstellung im Stedelijk Museum in Amsterdam gewürdigt und wieder ins Bewusstsein der Kunstwelt gebracht.

(c) Stedelijk Museum, Amsterdam
Hier ein Auszug aus der Einführung in die damalige Ausstellung: Die Karriere von Chris Beekman ist alles andere als eindimensional. Die Vielfalt der mit dem modernen Maler verbundenen Stile reicht von seinen frühen, dunkel gehaltenen und stark umrissenen Arbeiten im Haagse-Stil über seine zwischen 1917 und 1920 unternommenen Ausflüge in die Abstraktion bis hin zu seiner Rückkehr zu figurativen Werken in den 1920er und 1930er Jahren. Diese stilistische Vielfalt trägt oft zur Vernachlässigung seiner Rolle als Mitglied und aktiver Mitarbeiter des niederländischen Avantgarde-Kollektivs De Stijl bei. Chris Beekmans Beiträge, die oft nur in Bezug auf die eifrigsten und bekanntesten Mitglieder, nämlich Theo van Doesburg und Piet Mondrian, betrachtet werden, sind aus kunsthistorischer Sicht oft an die den Rand gedrängt und von der Annahme geprägt, dass die Abstraktion lediglich eine experimentelle Phase auf seinem Weg war zu seiner späteren Rückkehr zur figurativen Malerei. Doch anstatt Chris Beekmans Interesse an De Stijl als erfolgloses Experiment auf dem Weg zu einem vorgegebenen künstlerischen Endpunkt zu betrachten, beleuchtet [… die Ausstellung …] die Art und Weise, wie Chris Beekman sich in der Gruppe De Stijl engagiert und wie sich der Künstler mit deren visuellen Sprache beschäftigt. Darüber hinaus zeigen sich die verschiedenen politischen Dimensionen, die sich in Chris Beekmans Werk ablesen lassen, einschließlich seines langjährigen Interesses am Anarchismus und der von der russischen Revolution inspirierten Faszination für den Kommunismus.
Eine umfassende Einführung hier in einem Video mit englischen Untertiteln:
Zum Schluss noch der Link zur damaligen Ausstellung: Chris Beekman