László Moholy-Nagy und die dynamischen Konstruktionen

Vorgestern habe ich bereits über den ungarischen Universalkünstler László Moholy-Nagy geschrieben, muss aber auf jeden Fall noch die dynamischen Konstruktionen rund um den Licht-Raum-Modulator ergänzen:

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László Moholy-Nagy, Licht-Raum-Modulator – Lichtrequisite einer elektrischen Bühne, 1922-30

„Als Alternative zu statischen konstruktivistischen Bildformen sah Moholy-Nagy die dynamische Konstruktion, deren Material nur als Energieträger fungiert. Im Industriezeitalter betrachtete er Kunst als visuelles Äquivalent der zweckmäßigeren, kooperativen Gesellschaft. Im „Licht-Raum-Modulator“ mit elektrischem Antrieb, konzipiert für ein „Total—Theater“, der mit Bewegung und Licht als künstlerische Mittel operiert, weitete er den Werkbegriff auf die kinetische Apparatur aus. Moholy-Nagy setzte Licht und Projektion als Prinzipien, Transparenz als Phänomen des Lichtes ein. Der Schattenwurf erweist sich als werkkonstituierender Faktor, der das Objekt raumgreifend macht; durch fortwährende Veränderung der Licht-Schatten- Konstellation kommt ein prozessuales Moment bei der visuellen Rezeption hinzu…

Neben neuen industriellen Techniken wurden auch neue Bildgattungen erprobt. Die Fotografie, Fotomontage und das Fotogramm waren ideale Medien für die technische oder physikalische Reproduktion. Beispielsweise experimentierte Moholy-Nagy mit der Wirkung des Lichts, mit Aufnahmen aus Ober- und Untersicht, von unterschiedlichen Strukturen und Texturen, mit Mikroaufnahmen, Spiegelungen, Verzerrungen und mit Schattenwirkung Sowie mit Doppelbelichtungen.“

Quelle: Petra Kunzelmann: „Die erste Avantgarde: Geschichte des Konstruktivismus“, in: Die Idee Konkret, hrsg. von Tobias Hoffmann, Museum für konkrete Kunst Ingolstadt, Wienand Verlag, Köln, S. 28

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