Roman Clemens in Zürich

Parallel zur großen Einzelausstellung von Camille Graeser zeigt das Haus Konstruktiv in Zürich einen Einzelausstellung von Roman Clemens anlässlich des 100jährgien Bestehens des Bauhauses: Roman Clemens – 100 Jahre Bauhaus. Die Ausstellung ist noch bis zum 12. Januar zu sehen.

Roman Clemens, Modulare Ordnungen, 1985.
Sammlung Museum Haus Konstruktiv

Das vielseitige Werk von Roman Clemens umfasst Bühnenbild, Architektur, Ausstellungsgestaltung und Malerei. Zum zentralen Thema seines rund 60-jährigen Schaffens – Bühne und Raum – findet er während seines Studiums am Bauhaus in Dessau 1927 bis 1931. Hier, auf diesem lebendigen Experimentierfeld der freien und angewandten Kunst, der Produktgestaltung, Architektur und Pädagogik, wird er von Josef Albers in die «Material- und Werklehre» eingeführt und in Joost Schmidts Unterricht mit den Grundlagen der Schriftgestaltung vertraut gemacht. Neben Kursen bei László Moholy-Nagy besuchte er die freien Malereiklassen von Wassily Kandinsky und Paul Klee, nähert sich aber auch – nicht zuletzt durch Ludwig Mies van der Rohe, der die Schule ab 1930 leitet – der Architektur an. Doch keiner dieser Bauhausmeister dürfte Clemens tiefgreifender und nachhaltiger geprägt haben als Oskar Schlemmer, in dessen Bühnenklasse er die Theaterarbeit als eine Synthese aller Gestaltungsbereiche und die Bauhausbühne als «Summe aller Werkstätten» kennen lernt. Bereits in den späten 1920er- und frühen 1930er-Jahren erarbeitet sich Clemens dort die Grundzüge seines späteren Schaffens als Szenograf und Maler: Sein Bühnenraum soll ein Raum voller Spannung und Aktion sein, aus der Publikumsperspektive jedoch immer auch die Qualitäten eines wohlkomponierten Gemäldes besitzen. Nach einer Anstellung als Bühnenbildassistent am progressiven Friedrich-Theater in Dessau überträgt Clemens seine Grundsätze auf die Bühne des Zürcher Stadttheaters (heute Opernhaus), wo er von 1932 bis 1943 als erster Bühnenbildner arbeitet und weiter für das Ausstattungswesen, Kostüme und technische Arbeiten sowie die grafische Gestaltung von Plakaten, Programmen und Jahrbücher zuständig ist.

Der Malerei wendet sich Roman Clemens schließlich ab Mitte der 1950er-Jahre hauptberuflich zu. In den 1970er und 1980er-Jahren entstehen Malereien, in denen Roman Clemens mittels variantenreicher Flächengliederung und Farborganisation abstrakt-geometrische Bildräume entwickelt. Besonders gut lässt sich die malerische Erschließung der Dreidimensionalität an seinen sogenannten Raumbild-Serien wie demi-cube, Parallelogramm im Quadrat oder Vollkommene Entschlüsselung des Raumes nachvollziehen, in denen er durch modulare Ordnungen, Parallelogramme und halbe Kuben Strukturen erzeugt.

Quelle dieser Einführung und alle Informationen zur Ausstellung: Roman Clemens – 100 Jahre Bauhaus

Viel Spaß in Zürich!

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