Kunst hat Funktion, die besonders demjenigen entgegenkommt, der Kunst liebt.

Mit den Funktionen der Kunst, die besonders demjenigen entgegenkommt, der Kunst liebt, will ich meine kleine Reihe über Anton Stankowski abschließen. Er hat diese Funktionen in seinen „Bildplänen“ beschrieben und regt damit eine aktive Auseinandersetzung mit der modernen und zeitgenössischen Kunst, vor allem aber der konstruktiven und konkreten Kunst an.

„Konstruktive Bilder sind Angebote zum visuellen Denken, zur geistigen Anregung, zum Meditieren, zum Finden, auch Beweisen, Gleichnisse und konzentrierte Harmonie zum Nutzen der Gefühle und des Geistes.

Visuelle Ästhetik ist in den gemeinten Werken Grundlage und Ausgangspunkt des Suchens, sie betont den Kunstanteil, darüber hinaus ist Ästhetik ein Motiv, das sich selbst interpretieren und zu eigenem Bildinhalt werden kann. Ästhetik ist eine Funktion wie andere auch, z.B. die Statik, die Vermenschlichung der Technik oder Information.

Anton Stankowski "Flächenrhythmus" 1992, Acryl auf Leinwand, 40 x 40 cm, © Stankowski-Stiftung, courtesey galerie konkret martin wörn, Sulzburg / Breisgau
Anton Stankowski „Flächenrhythmus“ 1992, © Stankowski-Stiftung

Der Mensch lebt seit Jahrtausenden mit diesem Anteil der Schönheit in seiner Umwelt und dem, was er schöpferisch entstehen ließ. Ein Werk ohne Schönheit widerstrebt dem menschlichen Empfinden. Er kann ohne diesen ästhetischen Beitrag nicht existieren…

Die Natur wirkt nach den Grundgesetzen, die der Mensch oft als abstrakt bezeichnet, z.B. Progression, Rhythmus, Durchdringung, positiv — negativ. Dabei organisiert die Natur nach ästhetischen Prinzipien. Die abstrakten, konkreten Künstler sind der Natur in diesem Sinne verbunden.

Ob Kunst gewollt gemacht werden kann, bleibt eine offene Frage. Erst wenn etwas von dem, was der Gestalter erarbeitet hat, später von anderen zur Kunst erklärt wird, hat der sich darum Mühende Kunst gemacht und Glück gehabt.

Das Unaussprechliche in der Kunst, Aspekte des Unbewußten, wirken erst, wenn ein Dialog zwischen dem künstlerischen Objekt und dem Betrachter entsteht. Dann erst kann eine Empfindung der Imagination lebendig werden.“

Quelle: Anton Stankowski: „Bildpläne“, Stuttgart, 1979, S. 7f. 

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