Für alle Freunde des Dadaismus und speziell Kurt Schwitters, einem der Hauptvertreter des Dadaismus, zeigt das Sprengel Museum in Hannover bis zum 6. Oktober eine Ausstellung zum 100 jährigen Jubiläum der Merzkunst von eben Kurt Schwitters.
„1919 bestimmte das Multitalent Kurt Schwitters (1887–1948) den Begriff ‚Merz‘ zur Wortmarke seiner Ein-Mann-Bewegung. Fortan nutzte er ihn für die Benennung, das Ordnen sowie zur Propagierung seines vielfältigen Schaffens in sämtlichen Bereichen der Kunst, Literatur und Typografie. Die Merzkunst ist abstrakt und verwendet Materialien aller Art; kennzeichnend
sind das Verfahren der Montage und mediale Grenzüberschreitungen.“

Die Merzkunst basiert auf dem Prinzip des Wertens und des In-Beziehung-Setzens von Materialen und Medien aller Art. Die Bilder, Texte und Töne der Ausstellung verdeutlichen, dass Merz für größtmögliche Vorbehaltlosigkeit und künstlerische Freiheit in der Wahl der Ausdrucksmittel steht. Die Ausstellung umfasst über 150 Exponate aus dem Schaffen von Kurt Schwitters und darüber hinaus Werke seiner internationalen Weggefährten wie Theo van Doesburg, Hans Arp und El Lissitzky.
Die Darbietung der Werke ist konzeptuell eng verbunden mit Schwitters‘ crossmedialer Reihe „Merz“, die zwischen 1923 und 1932 in Hannover erschien und die Merzkunst in Europa und den USA bekannt machte. Die Merzpublikationen sind inzwischen digitalisiert und online verfügbar. Hier der Link: Kurt Schwitters digital
Quelle dieser Einführung und alle Informationen zur Ausstellung im Sprengel Museum in Hannover unter: 100 Jahr Merz. Kurt Schwitters. Crossmedia
Viel Spaß in Hannover!
Grrrr grrrr grrrr pfst pfst pfst khmm!
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Da die Texte nicht so ohne weiteres online abrufbar sind, hier mal eines seiner bekanntesten Gedichte:
annablume
O du, Geliebte meiner siebenundzwanzig Sinne, ich
liebe dir! – Du deiner dich dir, ich dir, du mir.
– Wir?
Das gehört (beiläufig) nicht hierher.
Wer bist du, ungezähltes Frauenzimmer? Du bist
– – bist du? – Die Leute sagen, du wärest, – laß
sie sagen, sie wissen nicht, wie der Kirchturm steht.
Du trägst den Hut auf deinen Füßen und wanderst auf
die Hände, auf den Händen wanderst du.
Hallo, deine roten Kleider, in weiße Falten zersägt.
Rot liebe ich Anna Blume, rot liebe ich dir! – Du
deiner dich dir, ich dir, du mir. – Wir?
Das gehört (beiläufig) in die kalte Glut.
Rote Blume, rote Anna Blume, sie sagen die Leute?
Preisfrage: 1. Anna Blume hat ein Vogel.
2. Anna Blume ist rot.
3. Welche Farbe hat der Vogel?
Blau ist die Farbe deines gelben Haares.
Rot ist das Girren deines grünen Vogels.
Du schlichtes Mädchen im Alltagskleid, du liebes grünes
Tier, ich liebe dir! – Du deiner dich dir, ich dir, du
mir, – Wir?
Das gehört (beiläufig) in die Glutenkiste.
Anna Blume! Anna, a-n-n-a, ich träufle deinen
Namen. Dein Name tropft wie weiches Rindertalg.
Weißt du es Anna, weißt du es schon?
Man kann dich auch von hinten lesen, und du, du
Herrlichste von allen, du bist von hinten wie von vorne:
„a – n – n – a“.
Rindertag träufelt streicheln über meinen Rücken.
Anna Blume, du tropfes Tier, ich liebe dir!
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das lieb ich, danke dir!
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Spitze! Vielen Dank!
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