Bei meinem Besuch in Budapest diese Woche hatte ich die Möglichkeit, mir im Vasarely Museum eine laufende Ausstellung zur Konkreten Kunst bzw. Konkreten Poesie anzuschauen. Das Museum an sich ist schon einen Besuch wert. Nach einer grundlegenden Renovierung wurde es im letzten Jahr wiedereröffnet und zeigt in einer Dauerausstellung Werke aus allen Schaffensphsen vom berühmtesten, modernen Künstler Ungarns und Vater der Op-Art, Victor Vasarely. Allerdings sind eine ganze Reihe seiner Werke über den Sommer nach Spanien verliehen. Im Thyssen-Bornemisza Museum in Madrid ist noch bis zum 9. September die Ausstellung „Victor Vasarely. The birth of Op Art“ zu sehen – und dort sind dann eben derzeit viele Werke ungarischer Museen.
Alle Infos zur Ausstellung in Madrid hier: Victor Vasarely. The birth of Op Art

„Poetik des Konkreten“, Ausstellung im Museum Vasarely, Budapest
Zurück zur Ausstellung in Budapest: hier der übersetzte, einleitende Text zur Ausstellung von Werken einiger zeitgenössischer konkreten Künstler aus verschiedenen europäischen Ländern:
Der Begriff „Konkret“, der in den 1930er Jahren auf die Malerei angewandt wurde, beanspruchte, sich radikal von dem Begriff „Abstrakt“ zu unterscheiden, weil er keine Sublimierung, Metapher oder Flucht vor der Realität sein wollte. Konkrete Kunst wollte eine neue Wirklichkeit schaffen. Diese absolute Bedingung – die plastische Schöpfung, frei von allen Bezügen (literarisch, musikalisch) oder Charakteren (expressiv, introspektiv) – entwickelte sich im Laufe des Jahrhunderts (ausgehend von der konkreten Kunst) in Bewegungen …, die manchmal sinnliche Effekte zeigten, aber grundlegend in einem Prinzip der Rationalisierung des kreativen Prozesses wurzelten, wie es auch den Werken der zeitgenössischen Künstler in der Ausstellung zugrunde liegt.
Die Künstler interessieren sich nicht mehr für das Ergebnis – Stabilität, Proportion, Ordnung -, welches als unveränderlich betrachtet wird, sondern für die Fähigkeit des Werkes, sich in verschiedenen Zuständen mit möglichen Variationen und Veränderungen zu zeigen. Das Erbe der Avantgarden in den zeitgenössischen „konkreten“ Sprachen erscheint mit ironischem Funkeln oder als spielerische Erfahrung weit entfernt von jeglichem transzendentalen Anspruch …, wie es die Moderne beabsichtigt hat.
Quelle und mehr Informationen zur Ausstellungm Einführung zur Ausstellung „Poetik des Konkreten“, Vasarely Museum Budapest, eigene Übersetzung, unter: http://vasarely.hu/vasarely_upcoming_exhibitions
Die Ausstellung kann man sich meiner Ansicht nach anschauen, die Werke Vasarelys haben mich aber deutlich mehr beeindruckt, auch wenn, wie gesagt, viele bekannte Werke derzeit in Spanien sind.
Viel Spaß!
Schau mal bei finbar vorbei, das wär vllt auch was für deinen blog:
http://finbarsgift.wordpress.de/2018/07/07/weiss-ist-der-grund/
Lg Anna
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Als Vasarely das Museum für didaktische Kunst in Gordes gründete, waren wir in den 90er Jahren dort mehrmals zu Gast und begeistert von dieser Ausstellung. Leider wurde sie aus finanzielllen Gründen geschlossen.
http://www.frankreich-sued.de/gordes-server/vasarely.htm
Vielleicht komme ich nochmal nach Budapest, dann stünde dieses Museum auf jeden Fall auf dem Programm.
Lg Karin
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Ich hoffe, du kommst bald noch mal nach Budapest – ich mag die Stadt und sie ist auf jeden Fall immer eine Reise wert. 🙂
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Grade ist ein preisgünstiger Bildband über Vasarely erschienen:
https://meinkunstbuch.wordpress.com/2018/10/09/vasarely/
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