Für Interssierte an moderner Kunst gehört bei einem Besuch in Nordspanien das Centro Botín in Santander mit auf die Agenda. Ich habe bei meinem Besuch die Möglichkeit gehabt, die aktuelle Ausstellung von Skulpturen von Joan Miró anzusehen. Obwohl für wahr kein großer Freund von Joan Miró, fand ich die Ausstellung seiner Skulpturen interessant, da sie ein ganz spannenden Teil seines Schaffen zeigen.
„Tatsächlich sind Mirós Skulpturen aus allen möglichen Gegenständen zusammengesetzt, fügen sich aber letztlich harmonisch ineinander, obwohl augenscheinlich keine greifbare Verbindung zwischen ihnen besteht. Miró arbeitete besonders gern mit dem „objet trouvé“ (Fundobjekt), also mit zufällig entdeckten Dingen, auf die er bei ausgedehnten Spaziergängen, im Haus oder auch im Abfall stieß. Ob Muscheln, Mistgabeln, rostige Schaufeln, Marmeladengläser, Kastanien, Flaschen, Servietten, Wurzeln oder gar Luftpolsterfolie – sie alle bahnten sich einen Weg in Mirós plastische Welt.
Versehen mit meist poetischen Titeln wie „Femme soleil“ (Sonnen-Frau), L’Horloge du vent (Wind-Uhr) oder „Jeune fille s’evadent“ (Fliehendes Mädchen) setzt Miró der Fantasie des Betrachters keinerlei Grenzen. Er selbst soll die Assoziationen schaffen – wie etwa beim großformatigen „Femme et oiseau“ (Frau und Vogel) aus dem Jahr 1967, einer bemalten Bronzeskulptur, die aus einer schwarz lackierten Kiste, einer zitronengelben Heugabel und einer roten Kugel besteht. …
Ob Holz, Ton, Kunstharz, Glasfaser oder Bronze: Miró hat sie alle zu Kunst gemacht. Besonders Bronze wurde später zu seiner Lieblingslegierung. Oft bemalte er diese so bunt, als seien die Skulpturen einem seiner Bilder entsprungen. Das Ergebnis: Die farbenfrohen, wundersamen Wesen wirken spielerisch leicht, obwohl sie zentnerschwer sind.“
Quelle: „Die wundersamen Wesen des Joan Miró“, Zeit-Online vom 20.03.2018 unter: http://www.zeit.de/news/2018-03/20/die-wundersamen-wesen-des-joan-mir-180320-99-555834, aufgerufen am 31.03.2018

Centro Botin, Santander, eigenes Bildmaterial, (c) L. Hauschild
Alle Informationen zu Ausstellung, die noch bis September zu sehen ist, unter: Joan Miró – Esculturas
Santander und Katabrien sind wirklich eine Reise wert!