Im Kunsthaus im bayrischen Fürstenfeldbruck (Kunsthaus Fürstenfeldbruck) wird noch bis Mitte März ein Querschnitt der Konkreten Kunst in Österreich gezeigt. Es sind Werke aus den sechziger Jahren ebenso zu sehen, wie die aktuellen Werke der heute aktiven Konkreten Künstler. Insgesamt 18 Künstler stellen Werke aus und zeigen damit ein bereits Spektrum Konkreter Kunst.

Ausstellungsplakat „Österreich Konkret“, Kunsthaus Fürstenfeldbruck
„Das älteste gezeigte Werk stammt aus dem Jahr 1962 von Helga Philipp. Ihr „Kinetisches Objekt“ gehört zu den frühen Werken der Kinetischen Kunst. Es besteht aus zwei übereinander gelagerten Siebdrucken, die jeweils aus unterschiedlich großen schwarzen und weißen Rechtecken bestehen. Durch die Bewegung des Betrachters entlang des Werkes verändert sich dieses, es entstehen verschiedene Räume und Tiefen. Philipp stand ebenso der Wiener Gruppe nahe, wie Heinz Gappmayr. Er allerdings steht für einen komplett anderen Stil, die Konkrete Poesie. Seine Werke beschäftigen sich mit der Wirkung von Zeichen und Wörtern. „Alles nur einmal“ ist da zu lesen oder „fast unbewegt“. Was der Betrachter aus diesen kurzen Statements macht, ob er darüber philosophiert oder sie so zur Kenntnis nimmt, sich auf den Text konzentriert oder die Typografie, all das gibt Gappmayr bewusst aus der Hand.
So zeigt die Ausstellung „Österreich konkret“ vielleicht mehr als die Vorgängerausstellungen zur Konkreten Kunst, welche Bandbreite die Anhänger dieses Stils beschäftigt hat und noch beschäftigt. Zwar bleibt es für den Laien schwer, all das ohne Hilfe nachzuvollziehen, was hinter dem Sichtbaren steht, die Muster, Berechnungen oder Regeln. Der Besucher bekommt aber ein gutes Gefühl dafür, dass Konkrete Kunst mehr ist als Striche, Flächen und Farben.“
Quelle: Florian J. Haamann, „Mehr als Striche, Flächen und Farben“, 17.01.2018, unter Süddeutsche Zeitung online, http://www.sueddeutsche.de/muenchen/fuerstenfeldbruck/konkrete-kunst-mehr-als-striche-flaechen-und-farben-1.3829631, aufgerufen am 28.01.2018