„Variationen“ – ein Bild von Paul Klee aus dem Jahre 1927. Zu dieser Zeit ist er längst ein weithin bekannter Künstler und seine Werke werden von den Zeitgenossen mit Interesse wahrgenommen. In diesen Jahren entsteht eine Reihe von Bildern, in denen Klee mit Parallellinien experimentiert. Er malt mythische Landschaften die nur aus vertikalen, horizontalen und diagonalen Parallellinien bestehen, die sich optisch zu Flächen zusammenschließen und verschiedene räumliche Ebenen bilden. Eine Beispiel ist diese „Variation“:

Paul Klee, Variationen (progressives Motiv), 1927, Metropolitan Museum of Art, New York
„Klee komponierte diese kleine Leinwand in einer Weise, dass der Eindruck von leicht unregelmäßigem Millimeterpapier oder von einem Parkettmuster entsteht. Durch Variationen desselben Motivs — horizontal gestreifte, hellblaue Quadrate außen gegenüber elfenbein— farbenen Quadraten mit diagonalen und sich überkreuzenden Linien in der Mitte — entsteht ein fein gemustertes Bild, das minimalistische Gemälde um Vierzig Jahre vorwegnimmt. Wie in der verwandten Zeichnung Architektur aus Variationen von 1927, schuf Klee eine wie feines Gitterwerk wirkende architektonische Struktur, die in diesem Fall gegen einen blassblauen Himmel gestellt zu sein scheint.“
Quelle: Sabine Rewald: „Paul Klee – die Sammlung Berggruen“, Veröffentlichung der Kunsthalle Tübingen, Hrsg. Götz Adriani, Stuttgart, 1989, S. 232