Die vielleicht beachtenswerteste Ausstellung des Jahres: Anselm Kiefer bespielt parallel zur Biennale den Sala dello Scrutinio des Dogen-Palastes in Venedig mit einem Zyklus seiner Werke. Die Ausstellung ist noch bis zum 29. Oktober zu sehen.
Der Titel der Ausstellung von Anselm Kiefer – „Questi scritti, quando verranno bruciati, daranno finalmente un po‘ di luce“ – „Diese Schriften werden, wenn sie verbrannt werden, endlich etwas Licht spenden“ ist ein Zitat des italienischen Philosophen Andrea Emo (1901–1983), in dessen Gedankenwelt die Werke eines Malers ein Spiegelbild seines eigenen Ichs sind. Leben und Kunst werden für Anselm Kiefer aus den Trümmern, aus den Überresten des Gewesenen neu geboren. Ein wiederkehrendes Konzept in seinen Arbeiten ist die Symbiose von Sein und Zeit. Kiefers monumentaler Gemäldezyklus in der Sala dello Scrutinio des Dogen-Palastes, der als ortsspezifische Installation für diesen Raum geschaffen wurde, präsentiert den Besuchern eine Konvergenz von Motiven, Ideen, Orten, Philosophien und Geschichten. Der Bilderzyklus, eine endlose visuelle Achterbahnfahrt, hat weder einen narrativen Anfang noch einen Schlusspunkt. Besucher müssen wählen, wo sie ihre Erkundung von Anselm Kiefers Zyklus beginnen möchten.
Eine lesenswerte Einführung in die Ausstellung findet sich bei WELTKUNST online: Anselm Kiefer in Venedig: Welttheater im Dogenpalast | WELTKUNST
In den kommenden Tagen mehr zur Biennale in Venedig, die parallel bis in den November hinein in Venedig läuft.
Viel Spaß in Venedig!