John French Sloan, Mitglied der von Robert Henri angeführten ‚The Eight‘ und der ‚Ashcan School‘, ist nicht nur Maler, sondern auch Lithograf, Karikaturist, Illustrator und vieles mehr. Er wird weithin bekannt für seine urbanen Genreszenen und seine Fähigkeit, die Essenz des Nachbarschaftslebens in New York einzufangen. John Sloan wird einer der führenden Künstler nicht nur der Ashcan School sonder vielmher auch des Amerikanischen Realimus‘. Obwohl er selbst nicht politisch aktiv ist und seine Bilder nicht als Kritik an der Politik verstanden wissen will, gilt er doch auch als einer der Initiatoren des Stiles des sozialkritischen und psychologisierenden Realismus‘ in der Kunst.

Quelle: WikiCommons, Eigenes Werk, Daderot, 2012-06-15 09:50:20, CC0
John French Sloan wächst in bescheidenen Verhältnissen in Philadelphia auf. Mit 13 Jahren schreibt er sich in der Central High School für Kunstkurse ein und wird Mitschüler einerseits von Abert Barnes, einem später renommierten Kunstsammler und Förderer der Kunst als Stifter der Barnes Foundation und anderseits von William Glackens, mit dem John Sloan später bei ‚The Eight‚ und bei der Ashcan School zusammenarbeiten wird. Robert Henri, später Förderer von John Sloan, ist ebenfalls an der Schule tätig.
Im Frühjahr 1888 wird der damals 16-jährige John Sloan aufgrund eines Nervenzusammenbruchs seines Vaters, der darauf hin nicht mehr für die Familie sorgen kann, verantwortlich für seine Mutter und seine Schwestern. Er bricht die Schule ab und arbeitet fortan in einer Buchhandlung mit einer kleinen Druckerei. Seine Aufgaben sind nicht schwer und erlauben es ihm, Bücher zu lesen und künstlerischen Tätigkeiten nachzugehen. Anhand der Bücher bringt er sich autodidaktisch das Zeichnen und Malen bei. Seine ersten Arbeiten sind Skizzen von Werken von Dürer und Rembrandt, die er für eine bescheidene Summe im Laden verkauft.
Nach verschiedenen weiteren Stellen als Mitarbeiter in Druckereien und Illustrator, folgt John Sloan seinem Mentor Robert Henri 1904 nach New York. 1908 zeigt er gemeinsam mit Robert Henri und sechs weiteren Künstlern seine Werke bei der Ausstellung ‚The Eight‘ und wird damit einem breiten Publikum bekannt. Er unterrichtet in New York und fertigt Illustrationen für verschiedene Zeitungen und Zeitschrift an.
Seine lebensnahen Werke, die in New York entstehen, spiegeln das Leben der Menschen in New York. Es sind in der Regel sympathische Darstellungen von arbeitenden Männern und Frauen, ab und an fast ein wenig melancholisch und oft mit unterschwelliger Kritik an den sozialen Verhältnissen in der Stadt zu Beginn des 20. Jahrhunderts. In seinem Spätwerk wendet sich John Sloan wieder den Jugendstilmotiven zu, die sein frühes Werk geprägt haben.
Sein Name beliebt in der Kunstszene – wie bereits oben erwähnt – mit dem sozialen Realismus verbunden. Diese Untergruppe des Amerikanischen Realismus ist verwandt mit der europäischen Neuen Sachlichkeit. Werde bei Gelegenheit einmal mehr dazu schreiben.
Eine lesenswerte, englischsprachige Biografie über den Künstler und insbesondere seine Verdienste als Illustrator findet sich online bei Illustrationhistory einem Angebot des Norman Rockwell Museums in Stockbridge, Massachusetts: John French Sloan
Danke, für die Vorstellung!
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