Die russische Avantgarde in Köln

Das Museum Ludwig in Köln zeigt bis voraussichtlich 7. Februar Werke der russischen Avantgarde und stellt dabei die Authentizität der Werke in Frage: „Russische Avant­garde im Mu­se­um Lud­wig – Original und Fälschung – Fragen, Untersuchungen, Erklärungen“ so er etwas sperrige Titel der Ausstellung.

Aus unterschiedlichen Gründen gelangten immer wieder Werke fraglicher Autorschaft in private und institutionelle Sammlungen. Arbeiten von Künstlerinnen der Russischen Avantgarde wurden – zum Beispiel aufgrund ihrer verzögerten Rezeption nach dem Stalinismus – besonders häufig gefälscht. Noch in jüngster Zeit wurden Bilder aus dieser Epoche in Museen präsentiert, die sich als nicht authentisch herausstellten. Auch das Museum Ludwig ist betroffen und untersucht derzeit systematisch seinen Bestand an Gemälden. Diese Forschungen bilden einen wichtigen Beitrag im internationalen Diskurs zur Russischen Avantgarde. Ein Ziel ist es, Falschzuschreibungen in der Sammlung des Museums zu identifizieren und kenntlich zu machen.
Die Ausstellung präsentiert erste Ergebnisse. Anhand von 27 Werken von oder früher zugeschrieben an Ljubow Popowa, Kliment Redko, Nikolai Suetin, Nina Kogan, El Lissitzky und weiteren Künstlerinnen und Künstler werden kunsthistorische und technologische Methoden vorgestellt, die künstlerische Handschriften oder auch Falschzuschreibungen erkennbar machen.

Kasimir Malewitsch
Supremus Nr. 38, 1916
Museum Ludwig, Köln
Inv.-Nr. ML 1294
Foto: Rheinisches Bildarchiv, Köln

Anhand prägnanter Beispiele können die Besucher hinter die Kulissen schauen und sich selbst ein Bild von Provenienzrecherche und verschiedenen Untersuchungstechniken machen wie Infrarot- und Röntgenbildern, Gewebeuntersuchungen und Materialanalysen. Bestimmte
Pigmentnachweise, wie etwa Titanweiß dienen als Marker, mit denen die vorgegebene Datierung eines Gemäldes überprüft werden kann. Die Ausstellung präsentiert unterschiedliche Perspektiven aus der Restaurierung, Kunsttechnologie und Kunstwissenschaft auf die Frage nach der Authentizität eines Kunstwerks.

Quelle dieser Einführung und alle weiteren Informationen zur Ausstellung in Köln – inklusive eines Films: Russische Avantgarde

Viel Spaß in Köln!

Ein Gedanke zu “Die russische Avantgarde in Köln

  1. Tatort am Tatort – der Krimi um Fälschungen wird die Kunstwelt noch lange beschäftigen. Die Bilder sind ja oft sehr gekonnt gefälscht, nur eben nicht den Preis wert, den es die Museen gekostet hat.
    Ab und an ein Schneeflöckchengruß, Karin

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